Freitag, 21. Dezember 2012

Der ADSler im Krankenhaus


Ich. Also ich im Krankenhaus.
Anlass: Eine Meniskusoperation am Knie.
Wie kommst es dazu? Nun, das kann jedem mal passieren. In meiner Familie war halt auch ADS und so stand ich, kaum gehfähig, auf den Skiern. Und die Skischuhe und Sicherheitsbindungen damals – nicht das Gelbe vom Ei. Also endeten alle Skiferien mit Verstauchungen vom Sprunggelenk oder Kniegelenk. Später Novelty Seeking. Also Klettern, schnelles Skifahren, Langlauf, Hochtouren, in Steinbrüchen rumklettern und Wassersport.

Meines Wissens sind die meisten ADSler bei stabiler Gesundheit, ausser einigen Kindern, die zu Knochenbrüchen neigen. Tat ich nicht, ich bin hypermobil, kann also mich bücken und mit durchgestreckten Knien die Fingerspitzen fast bis auf die nächsttiefere Treppenstufe legen.
OK, einige Zehen haben meiner nicht vorhandenen Aufmerksamkeit nicht standgehalten – auch das ist wohl ADS-typisch.
Stürze also jede Menge, immer blaue Flecken, aber es geht meist problemlos ab.

Nun hat es mich also eingeholt, der erste richtige Klinikaufenthalt, ausser der Geburt. Ich hatte panische Angst vor einer Narkose. Aber der Anästhesist klärte mich lieb auf. Nur bei Operationen im Bauchbereich könne es vorkommen, dass der Patient „erwache“ und Schmerzen verspüre, das merke man aber am erhöhten Herzschlag und weiteren Veränderungen.
Ich wählte trotzdem eine spinale Betäubung. Da spürt man keine Schmerzen, merkt aber wie am Bein gedrückt und gezogen wird.

Habe brav alles vorbereitet. Nun, fast *seufz. Der Laptop, den ich mir zurechtgemacht habe, hat keine W-Lan-Tauglichkeit und hier gibts kein Kabel. Grrrrr. Leider kam mir das 10 Minuten vor Abfahrt in den Sinn, sonst hätte ich es noch installieren können.

Aber so kommt ihr in den Genuss dieses Berichtes, taufrisch 2 Stunden nach der OP geschrieben.

Mein Hausarzt hat EKG und Blutwerte gemacht und eingeschickt. Ich trete am Vortag ein.

Musste meine Personalien beim Operateur deponieren. Musste meine Personalien verifizieren in einem Brief, den man mir nach Hause geschickt hat.
Nun ja, hier stimmten dann ca. 50% meiner Personalien *lach, was ich mal als 1. Panne werte.

2. Panne: werde zum EKG geschickt. Ich protestiere und gebe auch gleich die Kopie meiner Blutwerte ab, die ich vorsichtshalber mitgenommen habe. Habe nämlich damit gerechnet, dass die das nicht à jour haben.
3. Panne. Und wirklich, 2 Minuten später stand eine Dame da und wollte mir Blut nehmen.

Nach mehrmaligem Fragen nach einem Wasserglas wanderte ich dann ins Office und organisierte mir eins.

Dann kam der Stationsarzt und befragte mich nach Medikamenten. Ich nehme ein Medikament, welches normalerweise von Diabetikern eingenommen wird, ab da stand in meiner Diagnose: „Diabetiker“ und man begann mir alle paar Stunden in den Finger zu piksen. Ich musste mich mind. 3x wehren bis jetzt, ob sies jetzt endlich in den Akten haben? 4. Panne
Fazit: Bitte mitdenken!!!

Die Mädels hier sind zwar alle äusserst nett und hübsch, aber wenn der Patient nicht mitdenken kann wirds schwierig.
Bin hier in einem 4-er Zimmer und bekomme alles um mich herum mit. Es juckt mich heftig in den Fingern *tief seufz. Würde mich aber äusserst unbeliebt machen, wenn ich Verbesserungsvorschläge starten würde.

Sie liefern auch selten was verlangt wird. Nicht, dass ich was verlangen würde, aber wenn ich gefragt werde was ich trinken möchte, dann erwarte ich schon, dass ich das in genau dieser -Form dann auch bekomme, hm... Treffer-Quote liegt bei 20% *seufz.

Nachdem hier die Ueberwachungsmaschinen ticken und Geräte blubbern und ich den Verdacht hatte, die anderen Damen würden schnarchen, bat ich um eine Schlaftablette.

Ich bekam eine, Temesta, hat aber nicht gewirkt (soll bei ADS oft so sein, dass Narkose und Schmerz- oder Schlafmittel nicht wirken). Die Mädels waren dann aber so lieb mich in das Badezimmer zu fahren – nicht sehr heimelig, aber endlich Ruhe!!!! Merkt euch das, diese Möglichkeit gibt es in den meisten Stationen. Hatte zwar mein Handy mit White-Noise-Musik mitgenommen, aber der Krach und das hin und her im Zimmer war wirklich zu mühsam. Viele ADS-ler sind auch hypersensibel.

Ausserdem war ich total nervös. Ich hasse ja nichts mehr als warten. Und da ich meinen Laptop, mit dem Onlinespiel, auf das ich gerade meinen Hyperfokus gerichtet hatte, nicht benutzen konnte, war ich nervös und unfähig zur Ruhe zu kommen. Die Schlaftablette war jedenfalls wirkungslos.
Tipp: Sagt eher zu viel, als zu wenig. So bekommt ihr eine stärkere Pille.

Die Operation verlief problemlos und ausgesprochen nett. Der Anästhesist war sensibel und aufmerksam und bekommt ein 1A.
Die anderen waren auch perfekt.
Der Operateur liess mich auf dem Monitor zugucken und machte seine Arbeit gekonnt, speditiv und sicher. Ich denke, besser kann man es nicht machen. Auch 1A.

Wieder zurück im Zimmer liess dann die innere Anspannung nach und ich konnte endlich mal schlafen nach Wochen der Angespanntheit.

Wichtig: Schmerzmittel soll man nehmen, bevor die Schmerzen einfahren. Liess mir also sofort den Tropf anhängen, sobald ich das kleinste Picksen verspürte. So bleibt mein Knie schön ruhig und macht keine Sparglementen. Später werde ich dann die Schmerzmedikation frühzeitig abstellen, denn ich bin nicht schmerzempfindlich. Nur die Tablette fürs Abschwellen nehme ich so lange wie vorgeschrieben.

Auf jeden Fall, das ist der beste Weg mit Schmerzen umzugehen. Auch bei Mensschmerzen. Da reicht am Vortag ein entspannender Tee. Verpasst man das, und der Schmerz ist schon voll eingefahren, brauchts dann wirklich eine richtige Tablette.

So, 12 Uhr, das Essen wird kommen. Die Füsse erwachen langsam. Gehstöcke wurden gebracht und am Nachmittag darf ich dann erstmals aufstehen. Morgen heim.

Nachtrag: Bin wieder zuhause, 3. Tag nach OP.
Allles geht bestens, Knie spannt etwas, tut aber nicht weh, tat eigentlich nie weh.
Ich mache brav meine Turnübungen, nehme meine Tabletten und gehe längere Strecken an den Krücken.
Bis die Gelenkschmiere wieder aufgebaut ist soll ich 2 Wochen schonen.

Vorbereitungen


Ich habs mal wieder gesehen. Die Vorbereitungen fürs Krankenhaus waren nicht perfekt.

  1. Liste anfertigen, mit dem was euch im Vorfeld durch den Kopf geht. (Notizblöcke liegen vorzugsweise auf Nachttisch, neben der Tastatur, in der Küche oder benutzt das Smartphone).
  2. 1 Woche vorher oder wenns euch in die Hände gerät, häufelt an, vorzugsweise neben dem Bett.
  3. Kleider sollten gewaschen sein, also einige Tage vorher mal die Waschmaschine anwerfen.
  4. Koffer oder Reisetasche bereitlegen, aber nicht füllen!
  5. Am Vortag nochmals in Ruhe die Reise oder den Krankenhausaufenthalt im Geiste durchgehen.
  6. Papiere?
  7. Röntgenbilder?
  8. Technische Geräte und ihre Stromkabel? Ev. Anruf bez. W-Lan
  9. Bücher, Heftli/Magazine, kann mans im Bett lesen? Brille?
  10. Passwörter fürs Webmail, Facebook?
  11. Medikamente
  12. Grosszügige Hausschuhe, zur Not auch mit Verband zu tragen
  13. Warme Bettjacke
  14. 2 Kissen (die gabs früher in den Krankenhäusern, aber scheinen inzwischen Mangelware zu sein) und 1 grosses Frotteetuch, kann gefaltet als Kissenersatz dienen, auch als Schlafwurst.
  15. Räumt den dicken Geldbeutel aus, es reicht das Nötigste und ein Trinkgeld für die Station. Ev. Telefonkarte kaufen am Haupteingang. Schmuck zuhause lassen.
  16. Wer was neu kauft vorher benützen, testen einrichten! Wer was leiht ebenfalls.(Bis ich herausgefunden hatte wie ich bei meinem Hybridhandy bei Passwörtern Zahlen einfügen konnte... *seufz

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Der amtliche Brief

Hier möchte ich euch mal aufzeichnen, wie das so geht bei mir, bis ein amtlicher Brief seinen Weg zum Empfänger gefunden hat. Normale Briefe schaffen das innert 5 Tagen.

1. Tag - Brief trifft ein und wird geöffnet und überflogen: aua, amtlich, die wollen was von mir! Was? Ah, da muss ich eine Zeitabrechnung machen, und jemanden fragen wegen der Termine.

Monate später, die Person ist wieder in der Schweiz: Ich zeige den Brief und die Person nimmt ihn gnädigerweise und wandert damit zur Gemeinde (hä? warum denn das?)

Nächster Tag: Der Brief ist wieder bei mir, ich müsse den selber ausfüllen.

Der Brief kommt zum Unerledigten.

Wochen später kommt ein eingeschriebener Brief: Man bittet mich den amtlichen Brief auszufüllen und einzusenden.

Hektische Suche im Unerledigten und siehe da, der amtliche Brief wird prompt gefunden und erstmals richtig gelesen.

Huch, ich muss ja die Termine und Stunden ausrechnen. Also wieder die betroffene Person geholt und ihr Terminkalender in die Hand gedrückt. Gebeten einzutragen wann sie gearbeitet hat.

Am nächsten Tag: So einfach wars! Habe jetzt die Termine, muss die nun noch mit der jeweiligen Stundenzahl und dem Stundenlohn multiplizieren und schon habe ich die Endsumme - und oh Wunder, das Amt will nur diese eine Zahl!!!

Der Brief wird also ausgefüllt und unterschrieben.

1 Woche später. Ich sichte den Brief im Unerledigten und seufze.

1 Woche später. Der Brief liegt immer noch da.

1 Woche später. Ich hole ein Couvert und schreibe die Adresse drauf und klebe ihn zu.

1 Woche später. Das Couvert liegt immer noch da, ich klebe eine Marke drauf.

1 Woche später. Das Couvert wandert in meine Handtasche.

Nächster Tag. Das Couvert kommt aus der Handtasche auf den Küchentisch am Arbeitsort.

Abend: Es wird wieder in die Handtasche gepackt.

Nächster Tag. Das Couvert kommt aus der Handtasche auf den Autositz.

Da liegt es jetzt noch.. ich bin zuversichtlich, dass es morgen in den Briefkasten kommt, denn mein Mann kommt morgen mit ins Auto und der setzt sich dann auf den Brief. Das wird ihm, nämlich dem Brief, nicht gut tun, ausserdem wird er ihn runterwerfen und mit den nassen Stiefeln darauf  treten, aber danach wird er die Sache, nämlich das Couvert, in die Hand nehmen und endlich.. endlich kommt der Brief in den Briefkasten und das liebe Amt hat seine Antwort vor Ende Jahr!  Juheee!!!

Dienstag, 27. November 2012

Die Prinzessin

Hinfallen

Aufstehen

Krone geraderücken

Weitergehen

 

Ja, das Selbstvertrauen war immer mein Problem. Wenn man so alt wird wie ich, bis man das ADS entdeckt, dann hat das Selbstvertrauen schon einen massiven Knacks erhalten.

Meine Mutter schickte mich ins Ballett (hey, das schreibt sich mit 2 ll und 2 tt!) damit ich nicht wie ein Bauer gehe.

Aber trotzdem.. es hat nichts genützt, weil ich innerlich ja völlig geknickt war.
Dann habe ich jahrelang an mir herumgedocktert um herauszufinden warum ich so anders war.
Eine dieser Uebungen war dann das Buch von Samy Molcho: Körpersprache

Da stand: Man solle sich wie eine Prinzessin fühlen, eine Marionettenprinzessin! Oben am Kopf der Faden und alle Extremitäten auch hängend an der Schnur.
Also man geht.. hängend von oben! und die Arme und Beine schwingen dann elegant am Körper.
Ich wurde gleich einige cm grösser. Und ging endlich einmal einigermassen elegant.

Irgendwie hatte dieses andere Gehen dann auch Auswirkungen auf meinen geistigen Zustand. Ich fühlte mich nämlich besser, schöner und sicherer.

Ich finde, es ist die ideale Einstiegsübung im Selbstvertrauen finden lernen. Sogar heute noch muss ich hie und wieder innehalten und mich in "Prinzessinnenstatus" denken. Auch ideal um sein Charisma aufzupolieren. Und wir ADSler haben ja kein Problem damit überheblich zu werden - die Realität holt uns leider schnell genug wieder ein.. hinfallen, aufstehen, Krone geraderücken, weitergehen!!!

Dienstag, 20. November 2012

Senioren mit ADS

Jeder redet nur von den Kindern....

Ich rede aber mal von den Senioren. Erstens bin ich selber schon bald in dem Alter und zweitens hat mein Vater ADS und sein Vater hatte es auch.

Mein Grossvater war ein cholerischer Mann, drohte schnell mit: "wotsch eis uf dä Ranzä?" (Willst du Schläge?) und war mager und immer aktiv. Wir hatten eigentlich Angst vor ihm und nannten ihn nur den Ranzäätti.

Er war aber auch kreativ und machte schöne Salontische aus Einlegearbeiten von Fliesenstücken in Beton. Sogar Wandbilder, die tadellos waren. Und ich bin da heikel.

Seine Frauen waren:
Die erste habe ich nicht mehr gekannt, sie starb als mein Vater in der Rekrutenschule war. Die 14-jährige Schwester wurde daraufhin verknurrt dazu den Männern den Haushalt zu machen. Sie sei eine liebe Frau gewesen, meint meine Tante.
Die zweite war nur ein Jahr mit ihm verheiratet, sie hat ihn finanziell ausgenommen.
Die dritte war wieder eine ganz liebe Frau. Sie war mir eine geliebte Grossmutter. Vermutlich hat sie ihn strukturiert und im Zaum gehalten, soweit es ihr möglich war.

Mein Vater ist eher der ruhige, strukturierte Mensch, wie ich auch. Er hat sich im Leben enorm zusammengerissen und man würde jetzt sagen, er hat sein ADS "ausgewachsen".
Das Zusammenreissen hat aber auch seine Nachteile gehabt, nämlich die Komorbitäten.
Bei ihm wars so, dass er zwar keine psychosomatischen Krankheiten bekam, aber er neigte zum Trinken. Zum Glück hat er nach dem Tod meiner Mutter schnell wieder eine Frau gefunden, die ihn strukturiert hat und ihm das Trinken wieder abgewöhnt hat.

Er hat sich selber so stark strukturiert, dass er Schmerzen nicht wahrgenommen hat. So fuhr er mit einem gebrochenen Hüftgelenk noch 25 km Fahrrad (Rennrad, mit eingespanntem Schuh). Oder er ging nach einem Sturz nach dem Skifahren zum Arzt, der meinte, das könne nichts sein, so wie er noch aufrecht gehe. Später sah man dann den gebrochenen Rückenwirbel. Mein Vater fuhr Ski "wie eine Sau". Er hat sich da auch als junger Mann schon einmal die Hüfte gebrochen. Ich denke, er war oft auf der Suche nach dem "Kick" oder kannte wie ich auch keine Angst.
Dann ist er auch enorm kreativ. Werkelt immer in der Werkstatt, die er sehr strukturiert aufräumt.
Aber auch beim arbeiten achtet er nicht auf seine Schmerzen oder Grenzen. Er hat sich mal einen Finger an einer Bohrmaschine ausgerissen und seine Hände sind ein einziges Schlachtfeld. (Ich gucke beim Durchlesen auf meine eigenen Finger und seufze).

Ein charismatischer Mann, der auf Kinder immer sehr anziehend gewirkt hat, aber wir, die eigenen Kinder sahen wenig von ihm. Ich habe einmal von ihm einen Brief bekommen, als ich auf Weltreise war, und das war wohl der erste tiefere Blick in seine Seele.

Dann andere Senioren mit ADS.
Seit ich meinen Blick etwas geschäft habe zum Thema merke ich öfters, dass jemand ADS hat. Oft zeichnen sich diese Menschen durch lautes Schwallreden aus. Sie sind immer hilfsbereit, aber wegen dem Schwallreden hat man sie doch lieber etwas auf Distanz.
Diese Menschen sind, falls Männer, oft mit sehr lieben Frauen gesegnet, die sie strukturieren. Ich habe wenig Komorbitäten beobachtet.
Die Frauen dagegen sind oft psychisch labil, haben meist den Partner verloren und neigen stark zu Komorbitäten. Falls sie hyperaktiv waren sind sie meist sehr mager gewesen in der Jugendzeit, was sich im Alter mit Knochenproblemen wie Osteoporose zeigt. Diese Frauen leben oft extrem strukturiert mit peinlichst aufgeräumten Wohnungen.
Auch Muskelrheuma konnte ich öfters beobachten.
Falls sie Uebergewicht hatten war es meist schweres Uebergewicht. Da merkte man auch, dass diese Frauen auch sonst einen opulenten Lebensstil zeigten. Sie haben nicht einen Gegenstand, nein sie haben jegliche Gegenstände, die sie ergattern können. Also nicht eine Vase für Rosen sondern mind. 20 in allen Formen und Grössen.
Was natürlich schnell zu einem chaotischen Lebensstil führt.

Beide Sorten lassen einem aber nie zu Wort kommen, sie sind jeglichen Verbesserungsvorschlägen gegenüber verschlossen. Schliesslich haben sie schon ein ganzes Leben lang mit sich und ihren Problemen gekämpft und haben absolut keine Neigung dazu im Alter sich das Leben mit einem so schnöden Ding wie einer Tablette leichter zu machen.

Aber gerade ein Ritalin würde gut tun. Endlich entspannen! Endlich loslassen können! Endlich freie Kapazität haben!
Gerade diese Menschen sind äusserst skeptisch Medikamenten gegenüber. Und dabei würde ihnen das mph ja nicht mehr schaden. Wachstumsprobleme wären sicherlich nicht zu befürchten *lach.

Zusätzlich habe ich auch eine spezielle Affinität zu bestimmten Aerzten beobachtet. ADS-Senioren haben immer einen Lieblingsarzt. Sie trauen nicht jedem. Das ist auch bei jüngeren ADS-lern typisch, sie brauchen den speziellen Bezug zu einem "Helfer", ob Arzt oder Therapeut. Und damit meine ich nicht das übliche: Ich kann dir diesen Arzt empfehlen, sondern sie schwärmen immer gleich in höchsten Tönen und lautstark!

Ob mph helfen würde bei Senioren? Ja, ich denke, es ist nie zu spät. Besonders gegenüber der Familie wäre es hilfreich und warum nicht auch sich selbst gegenüber? Man hat schliesslich lange genug sich abgestrampelt und darf, auch nach Beenden des Beruflebens, mal nicht nur mit einem Gläschen Wein oder einer Praline entspannen, sondern auch mit einem Medikament! (Ich habe keine Aktien bei den Pharmafirmen ;-)).

Sonntag, 18. November 2012

Containment - Gefühle denken

http://www.medizin-im-text.de/blog/2011/114/containment-wie-die-mutter-fuer-das-baby-denkt/

Ich bin immer noch auf der Suche nach mir und meinen Gefühlen. Dabei wurde mir das Wort containtment bekanntgemacht.
Ich habe mich ja auch mit der narzisstischen Störung beschäftigt. Es wurde mir bestätigt, dass es viele ADSler gäbe, die Probleme in dieser Richtung hätten.
Wenn man nun genauer hinschaut, dann sieht man (ADS- oder narzisstische) Eltern, die selber Mühe mit Gefühlen/Emotionen haben und damit sie ihren Babies/Kindern zu vermitteln.
Und wenn man nun das ADS dazurechnet welches die Kinder haben, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Gefühlswelt dieser Menschen zusätzlich chaotisch ist. Auf jeden Fall nicht normgemäss.

Ich werde mich weiter mit dem Thema beschäftigen und euch entsprechend informieren.


Samstag, 17. November 2012

Spielsucht - Nervosität - Begeisterung

Immer wieder lese ich von Jugendlichen mit Spielsucht und wie das bei ADS ein Problem ist.

Gerade hat es mich wieder einmal gepackt. ABER......
Wenn ich bei mir persönlich genau hinschaue, dann war das schon mal da, aber in anderen Themen.

Das erste Mal als ich auf meiner ersten grossen Reise war.
Ich war so absorbiert, dass ich Essen und Trinken vergass. Hatte damals ca. 5 kg abgenommen, weil ich so "innerlich vibriert" habe. Ich weiss nicht genau, wie das besser beschreiben. Ev. Nerven, Hyperfokus, Absorbiertheit?

Das zweite Mal als ich mein erstes Haus gekauft habe. Eine alte Ferme im Jura. 2 Wochen lang habe ich kaum geschlafen, wieder 2 kg abgenommen, war nur am "Drehen". Habe geplant, Nächte lang am Haus "gebaut"!
Als ich dann dort war und wirklich gebaut - bzw. zuerst abgebrochen - habe, war es dann oft nur noch mühsam und Knochenarbeit. Aber die Begeisterung vorher!!! So toll!

Das dritte Mal war als ich einen Strickmaschinenkurs besuchte. Die Nächte nach den Kursbesuchen waren so nervös, dass ich nur ritsch-ratsch machte und keinen Schlaf fand.

Und dann wars vermutlich auch bei der Liebe zu meinem jetzigen Mann - das erste Jahr war ich in einem Dauer"vibrieren".

Und jetzt - ich spiele neu ein Computer-Spiel ("Dorfleben" bei Facebook - also nicht ein Spiel, welches auf Zeit geht, sondern nur einfach spannend ist und etwas Organisation/Struktur braucht), welches mich irgendwie völlig nervös macht. Kann seit mind. 2 Wochen wieder nur sehr schlecht schlafen. Normalerweise schaffe ich es auf 7-8 Stunden, jetzt höchstens 5-6 Stunden. Mal am WE etwas länger, weil ich erst am Morgen genügend entspannt bin, dass ich noch eine Runde weiterschlafen kann.

Was ich genau damit sagen will? Spielsucht ist nicht gleich Spielsucht und Hyperfokus wieder was anderes. Hyperfokus kenne ich, da habe ich immer mal wieder welche und die können auch über mehrere Jahre anhalten. Spiele mache ich immer gerne, ob Puzzle oder Patience oder was anderes. Aber diese Absorbiertheit ist was Spezielles. Dieses innere Vibrieren kenne ich eigentlich so von anderen nicht. Ich habs aber immer sehr genossen, wenn ich denn mal drin war. Denn ansonsten empfinde ich das Leben als sehr langweilig, jedenfalls bis ich Internet hatte. Seit da gehts mir bedeutend besser.

Jedenfalls zeigt es einmal wieder auf, das man genau fragen soll wie jemand fühlt. Ist z.B. ein Kind gerade in so einem Erlebnis oder ist es wirklich "süchtig"? Oder hat es einfach einen Hyperfokus auf etwas. Ich denke, einige gezielte Fragen zeigen das genauer auf und man kann dann differenziert reagieren.
Sollte es so eine Nervosität sein wie bei mir, dann lasst doch den Leuten/Kindern die Freude. Es sind wirklich die tollen Erlebnisse im Leben, die, die schöne Erinnerungen bilden.


Donnerstag, 6. September 2012

Coaching - Visualisierung - was macht wer wo im PC?

Der Computer verwaltet eure Daten und enthält Programme.

Die Festplatte C ist das Haus.

Da drin gibt es Zimmer. 
Das Fotozimmer
Das Musikzimmer
Das Videozimmer
Das Schreibzimmer (Dokumentenzimmer)

Angehängt gibt es Wohnwagen und Wohnmobile - die externen Speicherplatten und Memorysticks und SD-Cards. Die kann man anhängen und wegnehmen.

In den Zimmern gibt es Schränke und Schubladen und Ordner.
Dies sind Gegenstände und die machen nichts anderes als Daten aufbewahren.

Das DVD-Laufwerk (meist D) könnte man als Balkon bezeichnen. Es lässt sich so schön ausfahren. ;-)

Dann gibt es die Programme.

Das sind Personen.
Der Fotograf (Picasa, Gimp, Paint, Photoshop, Paintshop)
Der Musikant (Mediaplayer, Winamp, Quicktime, usw)
Der Filmer (Mediaplayer, Magix usw)
Der Sekretär (Microsoft Office, Open Office, Editor, Wordpad)
Der Postbote (Mailprogramm)

Dann gibt es den Polizisten (Virenschutz) und den Soldaten (den 2. Virenschutz, den man besser nicht hat, denn sonst erschiesst der Polizist den Soldaten).
Den Haushofmeister (Windows Explorer, zu finden unter alle Programme - Zubehör)
Den Telefonisten (Internet Explorer) - der hat zuviel Macht, den ergänzt man besser durch den Firefox oder Google Chrome, die sind nicht mit so vielen Kellerschlüsseln ausgestattet.
Den Diener, das ist der Rechtsklick, der wirft was weg oder macht sonst Dreckarbeit.

Die Personen haben keine Taschen. Das heisst, sie horten keine Daten, keine Fotos, keine Briefe, sie arbeiten nur damit. Deshalb kann man im Word keine Briefe löschen. Das kann man nur per Windows Explorer, wenn man den Brief geschlossen hat, also dem Sekretär aus den "Pfoten" genommen hat.

Dann gibt es noch die Datenbanken.
Da könnte man das Programm Banana nennen. Das sind Programme, die haben eigene Datenlisten, die sie an sehr seltsamen Orten speichern. Das macht man meist am besten mit der Zuliefererfirma ab und mit dem Buchhalter. Wer sich so ein Programm kauft, der muss wissen wo das gespeichert ist und die Datenlisten/Datenbanken auch regelmässig speichern. Das kann schnell ins Geld gehen, wenn man das vernachlässigt!

Coaching - Updates am PC

Ja, eine Frage, die immer wieder gestellt wird.

Grundsätzlich dürfen folgende Programme immer Updates machen, bzw. sie MUESSEN!!!!

Microsoft
Mozilla
Apple
Adobe
Java

Auch wenn ihr diese Programme gar nicht aktiv nutzt, sie werden als Hilfsprogramme gebraucht um euch eine Datei zu öffnen oder Bilder/Videos anzuzeigen.

Die Updates (Aufdatierungen) schliessen Sicherheitslücken oder verbessern ein Programm.
Aktuell sind sehr viele Updates aktiv wegen der iphones und der damit verbundenen Umstellungen.

Montag, 3. September 2012

Coaching - Organisation von Daten am PC

Abgesehen von Mails, was ich im Post vorher beantwortet habe, gehe ich hier grundsätzlich auf das Organisieren von Daten am PC ein.

Ideal ist es, wenn man die Ikone Arbeitsplatz oder Computer auf dem Desktop angezeigt hat. Ansonsten auf Start gehen und dann Rechtsklick auf dieses Wort und: "Auf Desktop anzeigen".

Der Rechtsklick ist immer sehr hilfreich! Löschen, kopieren, umbenennen, neue Ordner.... usw.

1. Daten sollte man unter den "Eigenen Dateien"/Bibliotheken speichern.
2. Sollte man sie zusätzlich auf einer externen Festplatte sichern.

Fotos unter Bilder, Texte unter Dokumente, Musik unter Musik, Filmchen unter Videos.

Der Name dieser Dateien sollte so heissen: 2012-09-01 London
So werden die Daten sauber chronologisch abgelegt und man findet sie nach dem Stichwort wieder.

Vergesst nicht, man kann Google in ganzen Sätzen fragen.
Folgende Sätze würde ich fragen:
Endungen anzeigen
Daten auf Stick/Festplatte speichern
Wie mache ich ......

Das Gratis-Programm Picasa findet alle Fotos auf der Festplatte und zeigt sie an. Es kann auch einfache Verbesserungen machen.Es schreibt sogar in ein Bild hinein. Anschliessend unter "Datei": als Kopie speichern.

Das Gratis-Programm Open-Office kann alle Dokumente öffnen auch docx und pps und anzeigen. Falls man also einen Mail-Anhang nicht öffnen kann, dann ist es gut möglich, dass Open-office das schafft.

Aktuell ist Firefox nicht so gut drauf. Ev. zusätzlich Google Chrome laden, falls es nicht alle Videos anzeigt oder pdf's öffnet.

Bei pdf-Problemen ev. den neuesten Adobe Reader laden.

Programme laden am besten bei Chip oder PC-Welt, die anderen Anbieter sind oft nicht sicher oder tragen das Risiko von Abo-Fallen.

Sonntag, 2. September 2012

Coaching - Mails


Es gibt im Grossen und Ganzen folgende Mailprogramme:

Webmail:
Das Webmail ist direkt im Browser zu finden. Meist Gmail, gmx, Hotmail.
Hier kann man wenig strukturieren.
Zusätzlich kann (fast) jedes Mailkonto von unterwegs per Webmail abgerufen werden. Wichtig ist, dass man das Passwort für sein Mailkonto kennt.

Ist man wieder zuhause, wird das Mailprogramm die Mails wieder aktualisieren (sofern man ein pop-Konto eingerichtet hat), hat man ein imap-Konto eingerichtet, dann synchronisieren sich die Mails auf Webmail, Handy und Mailprogramm gleichzeitig.

Mailprogramme:
Hier kennt man meist Outlook.
Das wird im Geschäft verwendet und kostet recht viel Geld. Es ist unnötig das für den Hausgebrauch zu kaufen, weil es bessere Gratisprogramme gibt, die jeweils sofort aktualisiert, also modernisiert werden. Ich kenne Menschen, die verzweifelt an ihrem uralt-Outlook2000 hängen und sich mit Bergen von Spam herumschlagen.

Thunderbird ist gratis:
Das ist das bekannteste Gratisprogramm. Thunderbird hat eine ähnliche Optik wie Outlook, ist aber flexibler. Sein grösster Vorteil ist die Ein-Klick-Entferung von Spam/Junk, ohne Oeffnen des Mails. (Passende Haken setzen, so dass die Mails gleich in den Spam-Ordner gehen und von dort nach 2 Wochen ungeöffnet in den Papierkorb, wo sie per Rechtsklick: Papierkorb leeren - in einem Klick entfernt werden können).
Ausserdem hat Thunderbird einen extrem guten Suchfilter, so dass man seine Mails, nur per Eingabe von 2-4 Buchstaben, sofort findet, notfalls sogar mitten aus dem Wort. Egal ob nach Absender, Thema/Betreff oder nach was anderem gesucht wird. Besonders hilfreich, wenn man wie ich Tausende von Mails in der Inbox hat.

Outlook-Express oder Windows-Mail, Windows-Live-Mail:
Gratis mitgeliefert je nach Windows-Version XP, Vista oder Win7. Sie sind eingeschänkt in der Bedienerfreundlichkeit und nicht/bedingt übertragbar auf die nächsthöhere Betriebsversion.

Entourage oder Mail heisst es bei Mac/Apple.
Thunderbird kann auf Mac installiert werden. Allerdings sind dann die Bequemfunktionen wie direkt aus iphoto mailen nicht möglich.

Mailprogramme kann man strukturieren.
Posteingang:
Ein Rechtsklick auf den Ordner Posteingang lässt einem im Normalfall einen neuen Ordner erstellen. Auch in den anderen Ordnern kann man Unterordner machen.
Ich empfehle jeweils nicht allzuviele Ordner zu machen. Ab 5 Ordnern mache ich wieder einen Unterordner.
Also:
Familie
-Mama
-Papa
-Oma
Geschäft
-Steuern
-Umbau
-Auto

Adressbuch/Kontakte:
Outlook kann man einstellen ob der Vorname oder der Nachname zum Sortieren verwendet wird. Google fragen wies geht. Google kann man in ganzen Sätzen fragen!
In den Adressbüchern kann man Listen machen und dann ein Sammelmail an z.B. Familie schreiben und allen gemeinsam ein gutes neues Jahr wünschen.
Die Listen können doppelt sein. Also kann Onkel Jakob bei Familie drin sein und bei Geschäft.

Ziehen
Neu kann man in den meisten Mailprogrammen bequem ziehen.
Also ein Mail aus dem Posteingang in den Ordner "Familie" ziehen. (Mit gedrückter Maustaste).

Anhänge:
Auch die zieht man.
Man kann eine Datei einfach aus der Bibliothek/Eigene Dateien in das neue Mail ziehen.
Oder vom Desktop ins Mail. (Bei Thunderbird oben rechts hin, bei Outlook ins Textfeld).
Möchte man allerdings ein Bild vorher verkleinern, dann ist es besser man benutzt den Windows Explorer und die Funktion "senden". Dann erhält man nämlich die Frage: wollen Sie die Bilder verkleinern?
Ich maile auch gerne mit Picasa.
Picasa ist ein sehr hilfreiches Programm um Fotos zu verwalten. Es kann auch direkt Fotos mailen. Ihr werdet erstaunt sein wo Picasa überall Fotos (wieder)findet!
Vergesst nicht! Programme speichern keine Fotos! Fotos werden nur in Dateien gespeichert. Also sollten alle Fotos "eigentlich" nur unter "eigene Fotos" abgelegt werden. Ein Rechtsklick bei Picasa behebt auch das und speichert eure Ordner am richtigen Ort.

Alle Dateien kann man auswählen mit der Funktion ctrl+a (strg+a).
Gezielte Dateien auswählen: Man legt einen Finger auf die Control-Taste (Strg/Steuerungs-Taste) und wählt mit der Maus Dateien aus. Dann die Control-Taste wieder loslassen. Bei Mac ist es die Apfel-Taste.

Mails löschen:
Ich gebe also jeweils in der Suchfunktion was ein, z.B. Forum und erhalte alle Foren-Meldungen. Die brauche ich dann nicht mehr und kann die mit ctrl+a alle auswählen. Dann ein Klick auf das x oder löschen und alles sind weg.
Oder ich sortiere nach Grösse.
Dann gucke ich mir mal die Anhänge an und speichere mir die Anhänge, die ich wirklich behalten will auf die Festplatte, dann kann ich die Mails dazu problemlos löschen.
--> der dazugehörige Ordner wird dann wohl pps heissen *smile.
Weil man nämlich von wohlmeinenden Menschen immer so viele Power-Point-Shows erhält, die enorm viel Speicherplatz verschlingen.

Mails speichern wenn man einen neuen PC kauft zum übertragen:
Für Outlook kann man bei Chip den Outlook-Backup-Assistent laden.
Für Thunderbird  kann man sich bei Chip das Mozbackup herunterladen. Das speichert dann die alten Mails. Und man kann sie auf dem neuen PC wieder entpacken.
(Nicht auf dem alten PC verwenden, die alten Mails würden sonst überschrieben. Hat man so ein Backup gemacht und muss man eine solche Sicherung unbedingt öffnen, dann sollte man einen neuen Benutzer auf dem alten PC erstellen und dort diese Mailsicherung öffnen).
Ansonsten benutzt man eher die Funktion: Ordner komprimieren. Unter "Datei" zu finden.









Freitag, 31. August 2012

Coaching - Bücher sortieren, Bücherregal

Viele ADSler haben Riesenansprüche an ihr Bücherregal.

Und können sie oft nicht erfüllen oder nur für kurze Zeit. Einige lesen nur wenig, weil sie sich nicht so lange konzentrieren können, anderen lesen viel und einige lassen sich viele Bücher schenken, aber lesen sie dann doch nicht.

Einige jobben in Bibliotheken (wie ich in meiner Gymnasialzeit) und machen dann echte Bibliothekslisten.

Im Endeffekt ordnet man wohl seine Bücher nach Grösse und Thema.

Einige Grundtipps:
Das Bücherregal sollte Bretter aus Echtholz haben und möglichst kurze, damit sie sich nicht durchbiegen, auch bei Doppelbelegung. Ich persönlich bevorzuge im Wohnbereich als visueller Mensch die quadratischen Lösungen.
Im Dachstock haben wir das berühmte Billy in 60cm-Ausführung.
Hat man längere Regalbretter kann man sie nach halber Länge an immer gleicher Stelle mit einem Stab unterstützen.

Im Wohnbereich habe ich pro Abteil ein Thema. Wird das Thema mehr, dann kommt einiges in den Dachstock. Ist zu wenig da für ein Abteil, kommt eine Buchstütze dazu.
Diese Themen (Themata um mich gebildet auszurücken) sind meist "suchender" Natur. Also Bestimmungsbücher. Dann Fotobücher und Nachschlagewerke. Grob gesagt, das, was man schnell zur Hand nimmt um was zu suchen oder zu zeigen.
Das was wir wirklich "lesen" ist dann im Schlafzimmer oder im Dachstock.

Ein praktischer Tipp: Leider hat die Industrie es nicht geschafft die Bücher einheitlich anzuschreiben. Es ist aber durchaus möglich die Bücher "verkehrt" ins Regal zu stellen, so dass man sie lesen kann ohne sich einen Wendehals zu holen. Also so, dass der Buchrückentext immer von unten nach oben geht.

Ich persönlich habe in "meinem" Regal dann folgende Ordnung gemacht:
  • Lieblingsbücher. Die darf niemand anfassen! Bei Todesstrafe nicht!
  • Meine alten Kinderbücher
  • Kochbücher
  • Romane
  • Sachbücher
  • Fremdsprachige
  • Serien 
Kochbücher:
Ich habe meine Lieblingskochbücher in der Küche.
Da gehört auch ein Ordner dazu, den mir einmal meine Nichten angefertigt haben. Da sind Klarsichthüllen darin, mit aus Heften herausgerissenen  Kochrezepten und festen Blättern wo ich kleinere Schnipsel aufgeklebt habe. Ein ideales Weihnachtsgeschenk!!!
Nun, ihr werdet eure eigenen Systeme haben. Aber das System von A-Z scheint nicht sehr praktisch, weil wegen Grösse nicht wirklich machbar.
Und ist nach kurzer Zeit schon wieder durcheinander. Und eine Sysiphusarbeit wollen wir uns ja nicht antun, oder?

Also.... die Silvabücher kommen unten in die hohen Abteile und auch die Atlanten. Und die grossen Fotobände. Auf Augenhöhe dann die Lieblinge, denn die nimmt man am Meisten zur Hand.
Weiterer Tipp: Es kommt ein Heft auf die Lieblingsbücher und ein Stift wird daran angebunden, damit man gleich einschreiben kann, wenn man ein Buch ausleiht. Dazu kommt ein Stempel mit der eigenen Adresse.

Und derjenige, der mein altes Buch mit den fast 100-jährigen Röntgenbildern hat, der soll es gefälligst endlich wieder zurückgeben! Es ist unersetzlich!




Montag, 27. August 2012

Narzissmus - Kinder narzisstischer Eltern

Ihr fragt jetzt sicher zu Recht was hat das mit ADS zu tun?

Zuerst einmal möchte ich euch den Narzissmus vorstellen:
http://www.narzissmus.org/eigenschaften-narzisstischer-mutter-kurz.php
Die narzisstische Mutter

http://www.berufsstrategie.de/bewerbung-karriere-soft-skills/chef-charakter-narzisst.php
Der narzisstische Chef

http://www.amazon.de/begabten-Kindes-wahren-suhrkamp-taschenbuch/dp/3518374508/ref=pd_sim_b_1
http://www.amazon.de/Drama-begabten-Kindes-wahren-Selbst/dp/3518391534
Das Buch von Alice Miller

Was haben nun Narzissmus und ADS mit einander zu tun?

Recht wenig möchte man meinen. Denn Narzissmus hat viel mit Egoismus zu tun, auch wenn sich der Narzisst natürlich nicht für egoistisch hält und ADSler halten sich ganz sicher nicht für egoistisch, wirken aber oft auf ihre Umgebung so, weil sie gewisse "Hilfen" benötigen für besseres Funktionieren.

ABER!!! was ist mit den Kindern von Narzissten? Man sagt, die hätten eine narzisstische Persönlichkeits-Störung. NPS.
http://www.narzissmus.org/flohe.php

Es wird immer wieder gesagt, dass ein ADSler Schwierigkeiten hat mit Lob.
Er könne Lob nicht annehmen. Er sei oft gescheit, clever, aber könne das im Leben nicht wirklich einbringen, nicht anwenden.

Lesen wir einmal was mit dem Kind einer narzisstischen Person passiert:
http://www.narzissmus.org/leistung-oder-sabotage.php
Es beginnt sich leistungsorientiert zu verhalten. Alice Miller sagt dem es neige zur Grandiosität oder zur Depression.

Aha.. Depression?? Kennen wir doch. ADSler haben auch oft eine Depression. 

Der ADSler hat also Mühe Lob anzunehmen, versucht immer mehr zu leisten. Geht das nicht, kommt die Depri. Sehe ich das richtig?

Also haben beide Störungen, auch wenn sie völlig verschieden sind, und völlig verschiedenen Ursprungs, im Endeffekt ähnliche Symptome.

Was macht so ein Kind einer narzisstischen Person denn nun? Therapien? Ja.. oder es muss seine Jugend-Babyzeit neu programmieren, verstehen was abläuft ist enorm wichtig. Einige Bücher können da auch helfen.

Was möchte ich euch hier eigentlich mitteilen? Ich möchte euch die Augen öffnen für die Denkweise von narzisstisch denkenden Menschen, bzw. Menschen mit narzisstischer Störung. Besonders ADSler haben da extrem Schwierigkeiten zu verstehen, dass jemand einfach etwas behauptet was nicht stimmt. Lügt, dass sich die Balken biegen. Dass das aber auch nur ein Mensch ist, dem das in die Wiege gelegt wurde. Dem Narzissten anerzogen, dem ADSler angeboren.

Nicht also jetzt einfach diese Person hassen, sondern mit äusserster Vorsicht behandeln und sich nicht verletzen lassen. Besonders im Link zum Chef gibt es sehr gute Vorschläge wie man mit so einer Person umgehen kann ohne verletzt zu werden.
Wenn es geht, diesen Personen aus dem Weg gehen. Wir ADSler haben nicht wirklich die Stärke mit Narzissten/NPS umzugehen.
Weil wir helfen wollen, weil wir geradlinig sind, spontan. Es hilft oft sehr sich selber zu verstehen, aber auch sehr zu verstehen wie ein Narzisst/NPS funktioniert.

Narzissmus in unserer Gesellschaft, mal positiver gesehen:
http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=x_DoCIcl1PI&feature=endscreen



Freitag, 6. Juli 2012

Coaching - Packen für die Ferien

Ideal sind bei mir folgendes:

Im Schlafzimmer wird einige Tage vorher alles hübsch aufgebaut was mit muss.
Unterwäsche, Socken/Strümpfe, Schlafzeug, Hosen, Kleid/Rock, Shirts, 1 warme Jacke, 1 Regenjacke, Kulturbeutel mit Tabletten/mph (und Grenzpapiere dazu, vorher beim Arzt anfordern!.
Zettel mit dem was fehlt (weil noch in der Wäsche). Badetuch. Badehose.

Extrabündel mit dem was man am Reisetag tragen wird bereitlegen. Macht man Reise mit Bergstiefeln, dann trage ich gerne die schwerste Kleidung auf der Reise. (Das habe ich gelernt, als ich einmal eine Reisegruppe in Bombai zusteigen sah mit Bergstiefeln - sie kamen auf Nachfrage aus dem Himalaya).

Dann: Schuhe von jeder Sorte nur ein Paar (Bergstiefel vorher einlaufen, Wasserschuhe, Hausschuhe oder Adiletten wegen Duschen), Faltschirm, Beutel, Umhängetasche

Handtasche: Tagesdosis Tabletten, Ausweis/Pass, Geld/Devisen, Kreditkarte, Reiseführer, Adressen und Telefonnummern, Schlüssel

Extragepäck für Zelten, Kinder, Sport...

Neben der Tastatur kommt der Einkaufszettel und Packzettel hin. Der Packzettel darf/soll aufbewahrt werden und jedes Jahr wieder optimiert werden.

Koffer mit Rollen: Ich habe inzwischen verschiedene Grössen, ansonsten Mittelgrösse kaufen. Auch Taschen, weil die ideal sind bei Autoreisen. Wer Flugreisen macht soll auf die Masse achten.

ADSler! achtet darauf nicht allzuviel mitzunehmen. Ich weiss, ihr nehmt gerne den halben Haushalt mit, für alle Fälle. Aber das Hotel hat normalerweise Frotteewäsche und Föhn im Angebot.

Platzspartipps: Slipeinlagen, Cremes/Schampoos/Gels abfüllen, Tabletten abfüllen,

Einen Tag vor Abreise alles in Koffer und testen. Dann Koffer wieder öffnen und was zuviel ist raus und was fehlt noch rein.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Coaching - Eieruhr - Zeitmanagement

ADSler können sich in einer Arbeit verlieren. Oder völlig hilflos durch die Räume rotieren. Das Wahrnehmungssystem funktionert schlecht/anders und so ist es oft schwierig bei einer Arbeit zu bleiben. Man kommt vom Hundertsten ins Tausendste und hat nie das erledigt was man eigentlich erledigen wollte.

Also 1. wollte man bei der einen Arbeit bleiben.
2. wollte man verschiedene Arbeiten erledigen.
3. sollte man auch Pausen und Belohnungen einbauen.

Das alles erfordert ein Umdenken. Ideal geht das, wenn Mutter hinter einem steht mit der Peitsche und strukturiert.
Nun, ihr werdet wohl die meisten erwachsen sein *lach und eure Mutter eine liebe Frau, die ihr hoffentlich nicht zu völligen Verzweiflung gebracht habt, wie ich. Ich hoffe, meine Mutter guckt vom Himmel herab und kann sich nachträglich entspannen.

Also. Strukturieren lernen kann man am besten, indem man sich eine Eieruhr in die Tasche steckt.
10 Minuten eingeben und versuchen pro Arbeit diese 10 Minuten bei dieser Arbeit zu bleiben.
Trifft man unterwegs auf weitere Arbeiten, dann legt man diese auf einen Stuhl bereit, so dass man danach noch weiss was man machen wollte oder schreibt sie auf eine Liste, die man auch mitführt. Bitte, also die Grundarbeit in diesen 10 Minuten nicht unterbrechen.
Nach den 10 Minuten darf man sich belohnen.
also...
Wenn ich 10 Minuten mit einer Arbeit durchhalte, dann darf ich die nächste in Angriff nehmen.

Wenn ich 3x 10 Minuten Arbeiten durchhalte, dann darf ich Kaffeepause machen

Ich persönlich plane übrigens gezielt auch mal 10 Minuten Querbeet-Arbeiten ein. Dann husche ich durch die Wohnung und räume einfach das weg was stört. Oder habe Putzlappen in der Hand. Oder Abfallsack und schmeisse weg was nervt. Das ist mir lieber als an einem Thema zu bleiben.
Kommt Besuch, dann "setze" ich vorher die Besucheraugen auf und schaue mir die Wohnung mit den Augen der anderen an. Schon sieht alles ganz anders aus.

Wenn ich den halben Nachmittag durch habe, darf ich mir eine Erholungspause gönnen mit Nickerchen, Spaziergang mit Freundin, Entspannungsübung, Buch lesen, oder eine Soap gucken. Mind. 1 Stunde pro Tag sollte/muss Pause sein, sonst erlebt man den Tag nur als Stress.
Ich persönlich erhole mich am besten in der Hängematte. Das Schaukeln beruhigt mein Gehirn.
Eieruhr für Computer: /http://www.online-stopwatch.com/

Man muss sich bewusst sein, dass ein ADSler, wenn er völlig konzentriert an einer Arbeit ist, vermutlich das mehrfache arbeitet als jemand, ohne ADS.

Tageslisten:
Schreibt euch nur 3-5 Punkte auf für euren Tag.

Arbeitet nach Möglichkeit diese Punkte ab. Wenn es nicht ging, schreibt die Punkte für den nächsten Tag wieder auf. Vermutlich habt ihr mehr als diese Punkte erledigen können, weil ihr sowieso Supermenschen seid. Aber für euch zählt ja nur, was ihr nicht erledigen habt können und das drückt euch am Abend nieder!
Deshalb am Abend noch einmal überblicken was ihr alles wirklich geschafft habt. Eben.. das war doch wirklich viel! Gratulation!

PS:
Habe diesen Blog-Beitrag im Wechsel geschrieben. Grundbeitrag geschrieben, dann Küche fertig aufgeräumt. Dann nochmals gelesen, Korrekturen angebracht, dann mit den Augen des Besuchs rumgehüpft und nochmals aufgeräumt, dann den Text bez. Besuch angefügt, und jetzt noch das PS.
Werde jetzt nochmals rumgehen, und dann sollte hoffentlich alles bereit sein  für den Besuch und ich fühl mich wohl und nicht überlastet.

Sonntag, 24. Juni 2012

Coaching - Putzen

Putzen.. ja für mich ein trübes Kapitel, aber für viele ADSler ein Ort wo sie glänzen können.
Viele ADSler putzen fürs Leben gerne und sind auch sehr gut darin. Als geborene Perfektionisten und äusserst sensibel für Details sehen sie alle Kleinigkeiten. Gibt man ihnen die Struktur vor, dann können sie zu Höchstform auflaufen.

Ich nicht. So sehr nicht, dass ich Ende Pubertät eine Allergie bekam auf Putzmittel. Meine Mutter hatte immer gerne und viel geputzt.. also habe ich verweigert. Und als ich in der Ausbildung dann viel und mit scharfen Putzmitteln putzen musste und mich innerlich verweigerte bekam ich die Komorbität (Begleiterkrankung) Kontaktallergie.

Ich weiss wie man putzt und ich hasse es! Gestern abend habe ich meiner Putzfrau nachgeputzt. Die Badewanne. seufz

Starten wir also beim Kalk und der Badewanne.

Badewanne und Kalk:
Ich schneide aus alten T-Shirts dünne Streifen und lege die um den Abflussdrehknopf. Und an die Stellen, wo man Kalkstreifen sieht. Dann benetze ich diese Streifen mit Entkalker. Nach kurzer Zeit (scharfe Entkalker) oder längerer Zeit (Putzessig) kann man die Streifen entfernen und mit einer Bürste nachputzen. Meist ist der Kalk jetzt problemlos zu entfernen. Ev. mit dem Ende der Nagelfeile nachhelfen. Dann abspühlen.

Mir hat man immer gesagt, die Badewanne selber solle man mit Schmierseife putzen, das sei für den Email idealer. Aber das war vor vielen Jahren. Vermutlich sind die heutigen Putzmittel schonender. Jedenfalls empfehle ich gegen den Duschvorhang zu duschen, und nicht gegen die Wand.
Mit so einem Gerät an einem Stiel kann man unfallfrei die Wand hinter der Badewanne putzen.

Unfallfrei betone ich, weil ADSler dazu neigen sich zu akrobatischen Höchstleistungen aufzuschwingen!


Duschbrause:

Ich habe auch ein sehr grosses altes Einweckglas voller Entkalker. Da kann ich ganze Teile einlegen. Sehr hilfreich für Duschbrausenköpfe und so.
Ich wohne in einem Gebiet, wo man sehr kalkhaltiges Wasser hat und wir haben uns zu Kalkentferungsspezialisten entwickelt ;-)

Toiletten:
Man kauft sich so eine Saugglocke und glunscht mit Getöse das Wasser aus der Toilettenschüssel leer. Den Rest tupft man mit was aus, was man sowieso gleich in die Wäsche gibt. Ist das Teil trocken, dann gleich wie oben. Lappen einlegen und mit Entkalker tränken. Mit einem Plastikschaber nach ca. 1-2 Stunden mal den ersten Teil wegkratzen, dann wieder tränken.. und so fort..
Ab da sollte man das öfters machen, so verkalkt die Toilette nicht so schnell wieder.
Die Spühlkästen kann man auseinandernehmen. Foto machen, damit man sie danach wieder zusammensetzen kann. Ja.. ich weiss.
Sind allerdings nicht allzuteuer.

Fenster:
Auch hier wird uns das bewährte Teil oben gute Dienste leisten.

Als ADSler schiessen wir natürlich spontan und  ohne Vorbereitung ins Putzvergnügen hinein. So nicht!
Zuerst legen wir was auf den Boden! Dann holen wir einen guten, standfesten Schemel oder Stuhl.
Dann einen Eimer mit warmem Wasser und einen Lappen und ein gutes Putzmittel. Wer gerade keins zur Hand hat nimmt das Geschirrspühlmittel.
Dann die Storen herunterfahren zum putzen und aussen dann die Fensterumrandung.
Dann putzt man grosszügig die Rahmen um das Fenster ab. Ev. dicke Frotteetücher auf dem Boden fangen das Tropfwasser auf.
Dann die Fensterscheiben. Die zieht man mit dem Gummischaber ab und mit einem alten Küchenhandtuch putzt man unten das Restwasser weg. Und schon ist alles sauber!

Kleberreste:
Gehen elegant mit Benzin weg (Wundbenzin, Reinigungsbenzin).

Pilzbefall:
Kann mit Wasserstoffperoxyd 6% (Drogerie, muss gemischt werden) abgewaschen werden. Diese Stelle sollte danach  besserer Zugluft ausgesetzt werden. Entweder 5x täglich kurz lüften oder Möbel wegrücken.

Stahlwolle:
Als Allergiker mein Lieblingshilfsmittel. Töpfe und Glasschüsseln mit Wasser einlegen und damit putzen. Nach 1 Stunde kann ich sie problemlos und ohne Kraftaufwand reinigen. Herd, Ablageflächen, Verschmutzungen in der Küche: Lappen auflegen, Wasser (mit Spühlmittel) drauf, 1 Stunde warten und mit dieser Stahlwolle problemlos entfernen. Meine Küche sieht nach über 20 Jahren noch aus wie neu. Weil ich nie scharfe Putzmittel verwende und nie Kraft anwende. Ein Lob der Faulheit (auch eine ADSler-Eigenschaft, jedenfalls sehen das die Stinos so, nur sehen sie nicht, dass wir uns eben was dazu gedacht haben). Man kann sie auch vorsichtig auf dem Chromstahl anwenden!






Freitag, 22. Juni 2012

Coaching - Umzug - allgemein und bei ADS

Bereitlegen:
  • Handschuhe
  • Dicker Filzschreiber
  • 20 grosse blaue IKEA-Taschen (kosten in der Schweiz nur wenige Cents/Rappen), oder Supermarkttragetaschen, sofern sie lange Henkel haben (Freunde fragen?)
  • Küchentücher (passen für verschiedenes)
  • Kartons (Freunde anfragen, die vor Kurzem umgezogen sind)
  • Auto-Spannsets
  • Elmex-Zahnpasta
  • Ev. Wäschekörbe ausleihen 
  • Breites Klebeband (um Schranktüren zuzukleben), Kartons zuzukleben usw.


Unhandlicher Schnickschnack (Kerzenständer aus Draht und Glas) und Blumentöpfe vorher schon bei den Wohnungsbesichtigungen versuchen zu der neuen Wohnung (in Vorgarten) zu bringen oder in die Helferautos zu verstauen, passen meist schlecht in das Umzugsgefährt.

Auch die Blumentöpfe austrocknen lassen, so sind sie 1. leichter, und 2. laufen sie nicht aus.

Könnt ihr noch Bananenkartons auftreiben? Waren mal ideale Umzugskisten.

Wenn nicht, benutzt IKEA-Taschen um die Kartons zu tragen oder Auto-Spannsets um sich Trageschlaufen zu basteln.

Benutzt Handtücher um sie um die Henkel der Taschen zu wickeln, wenn die Taschen schwer sind oder tragt Handschuhe.

Mit dickem Filzschreiber aussen Kartons anschreiben was drin ist.

Farbige Punkte aufkleben für Rot=Küche, Blau=Wohnzimmer, Grün=Schlafzimmer.

Nicht nur Bücher in einen Karton packen, sie werden nämlich sonst zu schwer zum tragen.

Wäschekörbe für Gläser, Bilder und Zerbrechliches.

Teller in Frotteetücher, immer in jede Ecke einen einlegen.

Ich habe es immer ideal gefunden Klamotten in IKEA-Taschen zu transportieren. Kann man sich wunderbar über den Rücken hängen und auch super stapeln.

Die Taschen sind sowieso ideal für alles, mind. 20 Stück kann man  immer brauchen.

Alles wegwerfen was ihr 5 Jahre nicht mehr in der Hand gehalten habt (je nach Wohnungsgrösse 4 oder 3 Jahre). Ich weiss, Mami war die Liebste! Sucht euch von jeder Person EIN absolutes Erinnerungsstück aus und müllt euch nicht mit Erinnerungen zu.

Regalbretter, Kleiderbügel und anderes können zu Bündeln geklebt werden, bzw. mit Schnur gebunden (Vorsicht Benzin benutzen um den Kleber wieder zu entfernen).

Wenn ihr Möbel durch das Treppenhaus hievt tragt Handschuhe und haltet die Hände zwischen Wand und Möbelstück. Haut wächst zwar wieder nach ;-) aber der Verputz nicht.

Zahnpasta von Elmex kaufen um die Löcher der Nägel an den Wänden zu verschliessen. Kommt sonst teuer. Und ev. braucht man ja nicht gleich kiloweise Spachtelmasse.


Freitag, 1. Juni 2012

Retard-Kapsel Concerta

Was ist drin?

Ich erkenne eine weissliche Masse ganz links, dann in der Mitte eine gelbliche Masse und ganz rechts eine braune Masse. Ich kann euch aus Erfahrung sagen,
 dass diese Kapseln eine Wäsche überstehen, da sie erst mit Magensäure geöffnet werden.

Anscheinend wird ein erster Teil recht schnell (innert 20-30 Minuten) im Körper aktiv, während die weiteren Teile nach dem osmotischen Prinzip über die nächsten 6-10 Stunden im Körper gleichmässig aktiv werden, je nachdem wie euer Stoffwechsel arbeitet. Ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden.

Ich nehme z.B. um 8 Uhr ein Concerta.
Neueste Abklärung (26.6.2012): Es dürfe durchaus eine 2. Retard-Kapsel nachgenommen werden, was ich um 15:10 auch normalerweise mache, weil mein Körper das Concerta in dieser Zeit verstoffwechselt. Falls ich das vergessen habe, nehme ich um ca 18 Uhr, wenn/falls ich unangenehme Ueberforderungs-Gefühle verspüre ein Ritalin unretardiert.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Lin Shgads (lin SHG-ADS) bei Facebook

Leider.. ich gebe es zu.. aber auch ich muss mit der Zeit gehen. Ihr dürft mich gerne alle zum Freund/Freundin nehmen. ;-)
Also, kurz und schmerzlos: ich bin bei Facebook unter dem Namen:
Lin Shgads
Ich bin gespannt auf euch und freue mich, euch, meine Leser, persönlich kennen zu lernen. Bis jetzt war ja das Vergnügen etwas einseitig. ;-)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Woran erkenne ich ADSler?

Für mich gibt es einige Punkte an denen ich ADSler erkenne.
Natürlich ist es leichter die Hyperaktiven zu erkennen, aber auch die Träumer erkennt man mit der Zeit.

  1. Karriereknick während der Ausbildung. Wohl kein ADSler geht durch Schule und Ausbildung in gerader Linie, ohne was zu wiederholen und mit sauberem Abschluss.
  2. Gerechtigkeitssinn. Man merkt, dass sie extrem oft damit anecken, besonders bei Träumern ist das oft einer der wenigen Punkte, an denen man sie erkennen kann.
  3. Blaue Flecken. Mal ehrlich. Stellt euch vor den Spiegel. Ich schaffs nie ohne zu sein. Ob Grobmotoriker oder Ungeduld oder einfach das spontane Zupacken, blaue Flecken holt man sich immer.
  4. Direktes, lautes und anhaltendes Reden. Sich viele Gedanken machen, oder dann polarisieren.
  5. Der fehlende Blick in die Augen. Fällt mir inzwischen natürlich nur auf, weil ich das bewusst selber machen muss.
  6. Dadurch, dass man eben nicht spontan dem anderen in die Augen schaut, hat man weniger Mimik und dadurch wirkt man jünger, also sehen ADSler, die nicht gelernt haben in die Augen zu sehen und ihre Mimik nicht lebhaft wirken zu lassen, oft bedeutend jünger aus. (Ich bin in den letzten 2 Jahren, seit meiner Diagnose, einiges gealtert *seufz)
  7. ADSler werden langsamer erwachsen, wirken auch deshalb jünger
  8. Vergesslichkeiten
  9. Aufschieben von Arbeiten
  10. Nicht warten können (geben auf Nachfragen zu, dass sie es sonst vergessen)
  11. ADSler können sich gleichzeitig völlig gegenteilig verhalten, aber selten im Mittelmass
  12. Haben Wahrnehmunsstörungen - nehmen mehr wahr oder weniger oder anders (Lärm, Gerüche, Geschmack, Tadel, Lob). Ein schwieriger Punkt!!! Denn das "Rot" der ADSler ist nicht gleich dem "Rot" der Normalmenschen!!!
  13. Einer der Elternteile hat normalerweise auch ADS, weils ja vererblich ist.
  14. Die Unruhe merkt man auch, wenn ich das auch nicht gerne als das hervorstechendste Merkmal der ADSler sehe.

Montag, 7. Mai 2012

Ferienplanung

Meine Art Ferien zu planen und durchzuführen.

Grundsätzlich reise ich sehr gerne. Da merkt man meine innere Unruhe. Da kann ich auch unendlich Kraft, Energie und Interesse einbringen. Natürlich ist Spontanität dann das Salz in der Suppe.

Aktuelles Beispiel:
Aus verschiedenen Gründen beschliessen wir nach Dänemark und Südschweden zu fahren, mit dem eigenen Auto. Wir werden den Autozug von Basel/Lörrach nach Hamburg nehmen und dann können wir im Norden frei, nach Lust und Laune herumfahren. Uebernachten werden wir in "Bed and Breakfasts" oder Hotels oder ev. mal einige Tage in einem dieser hübschen dänischen Ferienhäuser.

Normalerweise kaufe ich immer einen einfachen dünnen Reiseführer. Dort streiche ich alles an, was ich unbedingt sehen muss. Dann ziehe ich eine Linie wie ich optimal alle Punkte verbinden kann.
Dann wird der Reiseführer noch einmal genauer gelesen und entlang dieser Linie nachgeschaut, was denn auch noch in Frage käme. So habe ich am Schluss doch recht viel gesehen, nicht alles, aber doch das Meiste. Ich habe doch den Perfektionsanspruch *smile.

Ich bin mir bewusst, dass diese Reiseart nicht auf alle ADS-ler zutrifft. Viele fühlen sich schnell überfordert. Aber ich kann auf Reisen unendlich viel aufnehmen. Ich sehe und beobachte auch sehr schnell. Andere wundern sich, wie ich so durch die Landschaft stürmen kann. Aber es stimmt für mich. Lieber verarbeite ich danach mit Fotografien und Internet die Eindrücke.

Gerade kam ich aus Madrid zurück. Ich verarbeite immer noch meine Eindrücke aus dem Prado. Da werde ich noch einiges nacharbeiten können. Die Bilder sind in Sekundenschnelle abgespeichert... aber die Fragen sind entstanden und sind offen. Mich interessieren die Querverbindungen. Und je mehr ich reise, desto mehr Querverbindungen kann ich verbinden. Da kann ich auch schon mal jemandem ein Loch in den Bauch fragen.
http://www.altertuemliches.at/termine/ausstellung/rubens-im-wettstreit-mit-alten-meistern
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/80/GardenED.jpg

Sonntag, 6. Mai 2012

Aktueller Stand ADS

Meines Wissen ist das der aktuelle Stand im Bereiche ADS:
In D ist neu Medikinet adult für Erwachsene zugelassen.
In CH wird meist Concerta oder neu Focalin verschrieben, beide sind ebenfalls für Erwachsene zugelassen und werden von den Krankenkassen bezahlt.
Diese Medikamente werden nicht nach Körpergewicht verschrieben (auch nicht bei Kindern, obwohl dort ein Höchstgewicht pro Körperkilo gilt), sondern es kommt auf die Verstoffwechselung an und darauf wie der Dopaminhaushalt ist.
Das muss also sorgfältig getestet werden und sollte nicht allzu starken täglichen Schwankungen unterworfen werden (meines Wissens ca. 10-15 mg hoch oder runter nicht überschreiten). Was heisst, wenn besonderen Stress zu erwarten ist, kann man mal höher dosieren.
Ideal ist es, sich von anderen beobachten zu lassen.
Ich brauche 2x eine Retard-Dosis am Tag. Einmal am Morgen, wenn ich aufstehe, einmal am Nachmittag, ca. 15 Uhr, da mein Stoffwechsel das innert 6-8 Stunden aufbraucht. Gewisse Leute brauchen ein halbes Ritalin zum Aufstehen und ein halbes zum Einschlafen. Das muss individuell ausprobiert werden. 

Bez. Einschlafen: Bei ADS soll oft das Melatonin ein Problem sein. Da können sogar Tabletten helfen oder eine Taglichtlampe.

mph, also Medis zu nehmen, wird immer mehr akzeptiert. In der Presse und auch in der Bevölkerung. Besonders in D gibt es einfach noch zu wenig Therapeuten, die zusätzlich Hilfe anbieten, obwohl die Betroffenen das eigentlich gerne in Anspruch nehmen würden.
Seit Herr Lauer aus der Piratenpartei seinen Artikel
 http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/umgang-mit-aufmerksamkeitsstoerungen-ich-habe-adhs-oder-vom-leben-in-einer-linearen-welt-11658446.html
schrieb hat sich doch ein Umdenken abgezeichnet und es kam dann folgender, doch sehr guter Beitrag ins Fernsehen:
http://adhsspektrum.wordpress.com/2012/04/26/adhs-fernsehbeitrag-frau-dr-kramer/
Endlich bekommt die "breite Masse" nicht Missinformation, sondern gute Info.

Meines Wissens haben gleich viele Frauen wie Männer ADS, aber es wird nicht immer früh erkannt.
Männer haben auch Träumer-ADS, Frauen auch hyperaktives ADS und nicht nur umgekehrt.

Meines Wissens macht das Interesse, das viele ADSler haben, viel aus um sie die Probleme im Leben etwas kompensieren zu lassen.






Freitag, 27. April 2012

Strukturiertes ADS

Wie ich bereits früher schrieb, können die verschiedenen ADS-Ausprägungen im ADS wechseln. Mal ist man hyperaktiv, also extrovertiert, mal ist man hypoaktiv, also introvertiert und mal ist man strukturiert.
Das wechselt auch innerhalb der Familie stark ab - was das Familienleben nicht wirklich erleichtert.

Die Frage ist nun, wie wird man zu dem jeweiligen Typ. Kann man das wünschen? Kann man das beeinflussen?
Welcher Typ wäre denn wünschenswert?
Hier eine noch eine gute Zusammenfassung auf deutsch von Dr. Winkler, zugrunde liegt ihr auf jeden Fall das Buch von Lynn Weiss - ADS im Job:
http://www.slideshare.net/web4health/adhs-und-beruf

Gibt es strukturiertes ADS schon im Kindesalter oder kommt das erst mit dem Erwachsenwerden?

Da ich strukturierte ADSlerin bin versuche ich einmal meinen Werdegang zu analysieren.

Ich war recht früh in Lesen und Schreiben, aber nicht fehlerfrei. Es war mir nicht möglich eine Seite ohne einen Schreibfehler zu schreiben.
Das hat mich damals in der 1.-3. Klasse unheimlich gestört. Schliesslich gab es für jede fehlerfreie Seite einen eingeklebten Stern. Und für jeden Stern Ende des Jahres Preise. Und ich hatte die wenigsten Sterne der Klasse. Die Preise bestanden aus Schulmaterial. Da waren Radiergummis darunter. Da hätte ich doch gerne mal wieder einen neuen Radiergummi gehabt, denn ich  habe meine immer während des Unterrichts verkritzelt und verstochen (hyperaktiv?)

Ich galt auch als faul. Also habe ich begonnen das Aufräumen zu strukturieren. Habe das, was ich irgendwo hin tragen musste zuerst analysiert, dann entsprechend gestapelt, dann erst da hin getragen. So musste ich nur einmal laufen. Mit der Zeit habe ich das Aufräumen so perfektioniert, dass ich in einem Bruchteil der Zeit, die andere dafür gebraucht haben, damit fertig war.

Mit der Pubertät wurde das immer stärker. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass das zu einem richtigen Spiel wurde. Jede Bewegung, die ich mehr als 2x ausführen musste wurde analysiert und optimiert. Auch heute noch.
Zuerst wird ein Arbeitsvorgang analysiert, optimiert und erst dann ausgeführt. Passt es nicht, wird wieder optimiert. Ev. nachgefragt. Inzwischen habe ich mein eigenes Haus und arbeite selbständig.
Ich habe alles nach meinen eigenen Bedürfnissen eingerichtet! Alles ist optimiert worden.

Nicht, dass ich jetzt jeden mit meinen Regeln und Eigenheiten nerve. Aber in längerem Umgang mit mir merkt man es schon.

Fazit:
Ich denke, ein Therapeut könnte hier ansetzen. Er könnte seine Kunden/Patienten bitten sich seine Arbeitsgänge zu optimieren und ihm helfen dabei das auch gegenüber der Familie und Schule durchzusetzen. Den Patienten helfen, sich die Zeit zu nehmen, sich zu strukturieren.




Freitag, 13. April 2012

Was passiert in den Generationen?

Was passiert wenn...

ADS vererbt sich zu 50%, also bekommt jedes 2. Kind dann ADS. Wenn beide Eltern das haben sind es 2 bis 4 von 4 Kindern. (Je nach Anzahl der betroffenen Grosseltern)

Nun sind ADSler ja unterschiedlich ausgeprägt. Mal Hyperaktiv, mal Träumer, mal gemischt.
Und die Kinder sind natürlich auch unterschiedlich.

Ist der Vater ADSler, dann ist wohl der Einfluss der Mutter prägender, denn ein ADS-Vater ist wohl zwar vorhanden, aber nicht wirklich präsent. War er jedenfalls nicht bei mir/uns. Mein Vater war typisch charismatisch, aber nie zu fassen. So wurden wir von der Mutter erzogen.
Die Schwester war nicht ADS, ich wars.

Ich habe inzwischen von einigen Familienkonstellationen gehört. Meist leiden die nicht betroffenen Mitglieder einer Familie genauso wie die Betroffenen. Denn was anders ist, das leidet immer.
Wenn nun in einer Familie bekannt ist, dass ADS vorhanden ist, dann kommen Therapien und Aerzte und Psychologen ins Spiel.
Ich weiss nicht, was dann passiert, aber es interessiert mich. Allerdings gibt es Konflikte mit dem Hyperaktiv- und Träumer-Unterschied, soviel weiss ich.
Ich stelle mir vor: Ein Elternteil mit ADS, der davon weiss und der Kinder mit ADS und ohne hat, und der mit Psychologen und mph (Ritalin und Co.) die entsprechenden Schritte unternimmt um ein gutes Leben zu führen. Wo führt das hin?
Bei den wenigen, die ich kenne, haben dann die Kinder studiert und führen ein wirklich gutes Leben mit gesundem Selbstvertrauen. Ich kenne 3 Familien wo das so ist.

Nachtrag:
Ich habe auch von Familien gehört, wo einfach nur dem Kind mph gegeben wurde während einer bestimmten Anzahl Jahre (2-?), aber keine Therapie oder weitere Behandlung und das Kind hat das mph dann spätestens mit 18 abgesetzt. Hier habe ich von wenig schulischem Erfolg gehört, auch von wenig Erfolg in Lehre und Beruf. In diesen Familien hat sich jedoch kein Elternteil mit dem eigenen ADS auseinander gesetzt.

Samstag, 7. April 2012

Von Hyper zu Hypie?

Kann man die Ausprägung ändern?

Es gibt ja die hyperaktiven ADSler (Zappelphilipp), die hypoaktiven ADSler (Träumer) und die strukturierten ADSler und der Mischtyp.
Ich frage mich nun. Je länger ich (als strukturierter ADSler) mph nehme, desto mehr lerne ich meinen inneren, wahren Menschen kennen. Aber auch, dass ich eigentlich gar nicht so ruhig bin, wie ich immer meine. Oft neige ich dazu zu vibrieren.
Ein bekannter Junge hingegen, den hätte ich für einen Zappelphilipp gehalten, aber ab 6 Jahren wurde er ruhig und heute meint er, er hätte kein ADS.
Kann es sein, dass er doch ADS hat und ein "Träumer" geworden ist?

Kann man also während des Lebens die Hauptausprägung ändern? 
Dass man während des Tages mal hyper, mal hypo und mal strukturiert ist, ist wohl jedem ADSler schon passiert, das ist normal.
Aber dass die Ausprägung über Jahre dauert?
Eigentlich müsste es möglich sein, denn die Definition ist ja klar. Das Dopamin fehlt und wie man damit umgeht könnte man ja eigentlich selber bestimmen.

Freitag, 6. April 2012

Interessante Erfahrung - Schwallreden unter Alkohol

Heute Abend habe ich eine interessante Erfahrung gemacht.

Hatte mit jemandem zusammengesessen und sie hat ein "grosses" Glas Wein getrunken. Dann hat sie angefangen von ihrem Beruf zu erzählen.
Normalerweise bin immer ich der Mensch, der "schwallredet", nicht aufhören kann, vom Hundersten ins Tausendste kommt und nervt.
Und heute sitz ich ganz gemütlich, locker und entspannt (ich darf ja unter mph keinen Alkohol trinken) und höre zu.
Jetzt merke ich, wie es ist, wenn ich mich so verhalte, also auf andere Menschen recht enthemmt einrede - vermutlich wirke ich auf diese Menschen, wie wenn ich betrunken wäre.

Nicht, dass diese Frau heute völlig betrunken war, aber sie war doch enthemmt. Und kannte die Grenzen nicht mehr. War in ihrer Wahrnehmung beeinträchtigt. Begann alles haargenau zu erklären.
Also wie die ADSler. 
Interessant! hm...

Ich wirke also, wenn ich ohne mph bin und mich "gehen lasse", wie ein unter Alkohol stehender Mensch.
Das ist nicht so wie man gerne wirken möchte. Das ist nicht das was andere gerne mögen, oder selten.

(Und das erste Mal war ich auf der anderen Seite! War ich "normal"! Auch ein seltsames Gefühl, irgendwie bedrückend...)

Nachtrag vom 28.10.2013
Wenn ich diesen Beitrag unter dem neuen Gesichtspunkt der "Filterschwäche" von ADSlern anschaue, dann wird mir einiges klar. Wir haben eine Filterschwäche und unter Alkohol haben auch andere eine Filterschwäche. Und schon erkennt man ähnliche Symptome.
Viele bei ADS wirkt ja wie etwas Bekanntes. Wenn man aber genauer hinschaut und das Wort Filterschwäche als Filter nimmt, dann erklärt sich auf einmal alles und Symptome werden erklärlich.

Donnerstag, 5. April 2012

Wann wird man sich endlich getrauen? Warum nervts?

Warum fühlen sich alle genervt, sobald sie das Wort ADS hören?
Warum sagen sie immer: Vergiss doch das ADS und sei wie du bist?
Warum finden in Zeitschriften/Zeitungen/Medien Interviews statt wo das Wort ADS nicht vorkommt?

Es ist mir egal obs jemanden nervt. Das ist wie bei den Diabetikern. Da gibt es Leute, die sagen: Ach iss das Stück Kuchen doch noch.. kannst morgen ja die Diät weiter machen oder nimm noch etwas Insulin dazu.
Dass dem armen Menschen die Zehen abfaulen interessiert nicht.
Dass ich ohne mph (Ritalin und Co.) noch mehr nerve interessiert auch nicht.

Ich denke, da muss ein ganz grosses Umdenken stattfinden. Das muss vom Tabu-Thema zum Hauptthema werden.

Es muss NORMAL werden, dass man über ADS redet!

Es muss Standard sein, dass in Interviews das zum Thema gehört.
(Habe gerade wieder so ein Interview gelesen. Die Frau hat eindeutig ADS aber scheint es nicht zu wissen. Es tut richtig weh, wenn man liest, was sie alles unternimmt... wie sie sucht, wie sie mit Alkohol, Drogen und der Umwelt kämpft.. wie sie versucht sich aus dem Sumpf zu befreien, wieviel Energie sie aufwendet um nur das Minimum zu erreichen.. dem allem gibt sie einen Namen.. dabei hat sie ADS und alles ist ganz anders.)

Es gäbe so vieles auf der Welt was mit dem Wort ADS erklärt werden würde. So viel Aerger und Frust könnte vermieden werden. So viele Begleit-Krankheiten (Komorbitäten) könnten vermieden werden.
Wen interessierts? Sicher nicht die Krankenkassen, denen davor graut den Minibetrag fürs mph zu bezahlen.

Leute - macht die Augen auf!!! Wir reden hier nicht von Kindern und von Alternativmedizin. Wir reden nicht von moderner Zeit und Pharmakonzernen.
Wir reden von einer Erklärung warum gewisse Dinge in der Welt so laufen wie sie laufen! Und das ist immens wichtig.
Eigentlich sollte jeder Mensch einmal darüber nachdenken welche ADS-Anteile er hat oder welche nicht. Und warum er sich so oder anders verhält.
Das würde schon enorm viel bringen. Die Blindheit, mit der die meisten Menschen durch Leben gehen ist verstörend.

Montag, 2. April 2012

Sexuelle Belästigungen

Das ist ein Thema, zu dem ich Gott sei Dank nichts persönliches sagen kann. Aber ich habe einiges darüber gehört.

Besonders ADSler scheinen Angriffsziel zu sein, wobei, wenn man von einer Quote von 30% ausgeht, und ADSler nur 5-10% ausmachen, da noch einiges mehr läuft in der Menschheit. Aber ADSler haben  das Problem sich nicht spontan ausdrücken zu können.

Folgende Tipps habe ich einmal für euch gesammelt:
  • Schreibt auf was bis jetzt gelaufen ist (Man kann es besser ad acta legen, wenns aufgeschrieben ist und sollte wieder einmal etwas passieren, dann hat man das Papier gleich zur Hand)
  • Sollte wieder einmal etwas laufen, dann ruft laut "hey" (Anfassen am Arbeitsplatz) oder schreit einfach laut los wie am Spiess (Belästigung irgendwo, auch in der eigenen Wohnung)
  • Kommt jemand von hinten, dann tretet ihm auf den Fussrist und gleitet da leicht runter. Tut wirklich weh, auch mit Turnschuhen.
Ein ADSler bemüht sich ja nett und liebenswürdig zu sein um seine Defizite auszugleichen.  Das wird oft schon als Aufforderung verstanden. Wer diese Probleme hat, der muss sich bewusst sein, dass sie/er doppelt vorsichtig sein muss. Fremde Herren in die Wohnung einladen, sexy Kleidung und liebenswürdiges Verhalten werden dann doppelt schlecht verstanden. Extra!
Das muss man sich einfach bewusst sein.

Wer je Opfer war - der wird es wieder werden. Ob Opfer-Ausstrahlung, ob Opfer-Schema.. (passende blaue Augen und blonde Löckchen). Ihr könnt es nicht wissen, auf was der Täter steht. Deshalb lieber doppelt vorsichtig sein.

Man neigt auch dazu Kindheitserinnerungen zu verdrängen. Und schickt die eigenen Kinder wieder zum Vater, obwohl sich der an einem selber vergangen hat! Hier das Stichwort: Likör!

Sonntag, 1. April 2012

Unterschiede ADS - Normal


Ich habe jetzt lange gezögert- schwieriges Thema.

Kurz gesagt: es ist immer so, dass der ADSler beide Extreme von etwas gleichzeitig vorweist!

Er ist also nie in der normalen Mitte. Seine Reaktionen, sein Arbeitstil sind immer extrem. Entweder genial oder idiotisch. Meist beides gleichzeitig.

Das macht es natürlich schwierig für die Mitmenschen. Erstens den ADSlern zu vertrauen, zweitens sie zu verstehen.

Dabei gibt sich der ADSler die grösste Mühe zu kooperieren, sein Bestes zu liefern, zuverlässig zu sein, zu helfen, sich selbstlos zu verhalten - aber sein Bestes ist nie genug!

Ich kann nur sagen, dass ich bei der Steuererklärung, die mein Mann mühevoll und mit dickem Ordner ausgefüllt hat, 3 Fehler in Millisekunden gesehen habe und auch weshalb sie da waren.

Der ADSler scheint also immer zu vergleichen - Normalität - Abweichung

Das kann in der Funktion seines Gehirns bedingt sein: schnellere Leistung, intuitiveres Erfassen einer Situation, aber auch im täglichen Anecken im Normalleben.

Seiner eigenen Leistung gegenüber ist er jedoch im Moment nicht fähig objektiv gegenüber zu treten. Das geht oft erst am nächsten Tag.

Hingegen sieht er am neuen Arbeitsplatz alle Fehler sofort und hat auch die Frechheit sie zu kommentieren (etwas zurückhalten, abzuwarten, übersteigt die Fähigkeiten eines ADSlers *lach).
Wer also in seinem Betrieb ein gravierendes Problem hat und nicht weiss weshalb es da ist, der engagiert für einige Tage einen ADSler. Dieser kann ihm in Kürze sagen wos brennt.
Mit Intuition und Einfühlungsvermögen legt er den Finger sofort in die schwärende Wunde.
Was hat man mich früher für diese Eigenschaft gehasst!!!

Nicht umsonst werden ADSler gemobbt oder sie werden zu Whistle-Blowern.

Allerdings ist es dem ADSler nicht gegeben konstant und fehlerfrei eine Arbeit durchzuziehen. Ideal sind Stellen, wo er spontan jemanden ersetzen muss, "Springer" sein muss oder eine Arbeit erledigen muss, die immer wieder neu ist, neuartig, die ihn intuitiv fordert und an seine Kreativität oder an seinen Helferinstinkt appelliert. Und wo es egal ist ob er 80.35 schreibt oder 8035.

Samstag, 31. März 2012

Die ideale Coaching-Lösung

Letzthin wurde professionelles Coaching diskutiert und man kam auf die gleichen Schlüsse wie ich.

Ein ADSler öffnet nicht gerne seine Wohnungstür einem Fremden (weil Riesenpuff) und hat nicht das Geld einen Coach zu bezahlen. Ist der Coach weg, dann wird nichts mehr getan. Eine Nanny wird als bedrohend, als bemutternd empfunden, als herablassend (habe da letzthin ein bitterböses Mail bekommen *seufz).

Ideal habe ich folgende Lösung empfunden:
Eine ADSler-Freundin und ich haben zusammen ein Abkommen getroffen.
Wir coachen uns gegenseitig!
Da werden zuerst einmal einige kleine Ziele definiert.
Dann wird die Medikation überwacht (schriftlich, alle halbe Stunde)

Wenn das funktioniert, definiert man grössere Ziele.

Diese Coaching-Stunden werden immer angesprochen.

Also: du hast da angesprochen, dass du folgendes Problem hast. Möchtest du einfach dich darüber beklagen, oder wollen wir das auf Coaching-Ebene angehen?

Das Ganze sollte immer gegenseitig sein, also sollten beide Probleme melden, auch dem anderen die Chance lassen coachen zu dürfen. ADS-ler haben ja ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden.

Das kommt erstens gratis, zweitens erhält man sich so seinen Stolz.

Gibt es ernsthafte Probleme, wendet man sich an seinen Therapeuten und lässt sich beraten, wie man sich weiter verhalten soll.
Ein Therapeut könnte auch eine solche Coaching-Partnerin zum Gespräch bitten und sie einbeziehen, damit sie den genauen Wortlaut einer Abmachung kennt, die der Therapeut mit seiner Patientin hat. So kann sie unterstützend wirken.

Man sieht ja den Balken im eigenen Auge nicht, aber den Splitter im  Auge des Gegenübers.

Sprich: ADSler können super organiseren.. aber besser den anderen als sich selber. Macht man das gegenseitig ist beiden geholfen.


Das funktioniert sogar bei meinem Mann so. Ich sehe doch überall seine Zeitungen rumliegen und er meine Gläser. Also.. räumen wir einfach dem anderen seinen Dreck weg.. das machen wir viel lieber als den eigenen Dreck - der stört uns nämlich viel weniger.

Freitag, 30. März 2012

Verändern? alles falsch?

Wenn ihr denkt, ihr macht alles falsch...

Dann macht mal eine Liste mit den Dingen, die ihr in letzter Zeit so gemacht habt.

Das was ihr ändern könnt, das schaut ihr genauer an und versucht es für die Zukunft zu verändern, zu verbessern. Ev. sucht ihr die entsprechenden Personen, die euch dabei behilflich sein können.

Donnerstag, 29. März 2012

Coaching - Erinnerungshilfen im Job

Während ich im Job eine Arbeit erledige fliesst mir oft ein Gedanke durch den Kopf: Du musst noch den Briefkasten leeren...
Mache ich das nicht sofort, dann vergesse ich es. Nun ist das aber kein Arbeiten, wenn man von der einen Arbeit zur nächsten hüpft und nichts fertig macht.
Deshalb greife ich nach links und lege nur den Briefkastenschlüssel bereit. So kann ich beruhigt weiterarbeiten. Wenn ich fertig bin, sehe ich den Schlüssel und gehe automatisch zum Briefkasten.

Mit den Jahren habe ich mir so ein funktionierendes System von kleinen Hilfen bereitgestellt.
Wer mehr braucht, der bastelt sich was und trägts in der Tasche mit sich. Oder schreibts auf.
Bei Gelegenheit - wenn einem eben genau dieser Gedanke für eine Milisekunde durch den Kopf schiesst - legt man den passenden Gegenstand bereit.

Meine Gegenstände sind im Job:
  • Briefkastenschlüssel (falls ich morgens arbeiten muss, meist arbeite ich dort nur nachmittags)
  • Papierkorb von rechts nach links stellen (am Entleerungstag)
  • Wichtiges fürs nach Hause nehmen in die Schuhe legen
  • Gewisse Gegenstände mehrfach haben, so dass man einen Gegenstand schon dorthin geben kann wo er hin muss (Schürze in die Wäsche)
  • Meine Uhr vibriert wenn ich Tabletten einnehmen muss oder den Beantworter einschalten muss
  • Gewisse Gegenstände nur einmal haben, so dass man ohne sie gar nichts unternehmen kann (neu Brille)
  • Dann halt die Post-it, die ich wirklich reichlich verwende und sehr respektiere

Wichtig ist auch das Vorarbeiten.
Also wenn man eine Sekunde Zeit hat und denkt, man kann jetzt etwas verschnaufen, vorher eine Runde durch die Räume gehen und schauen ob alles erledigt und in Ordnung ist. Und nicht erst auf den letzten Drücker merken, dass man eben den Abfall noch hätte entsorgen müssen.. die Blumen weg müssen und.. und.. dann vergiss man garantiert den Beantworter!




Hyperaktiv, Hypoaktiv, Strukturiert

Es ist ja so, dass der ADSler ein Problem mit der Dopamin-Verarbeitung hat. Er hat also zu wenig davon zur Verfügung, grob gesagt.

Der Hyperaktive versucht durch Bewegung mehr davon zu produzieren (was ja auch dem Diabetiker gelingt, der durch Bewegung mehr Insulin produziert). Nur ist das nicht so gerne gesehen, besonders in der Schule nicht. Beim Marathonläufer schon eher.

Der Hypoaktive versucht sein Dopamin zu schonen (was ja auch dem Diabetiker gelingt, der weniger isst), fällt dadurch weniger auf in der Schule, aber wenn später Leistung gefordert wird kann er nicht liefern.

Der Strukturierte versucht sein Leben zu strukturieren (was ja auch dem Diabetiker gelingt, der gezielt Diät hält), so dass er mit möglichst wenig Aufwand und Energie möglichst effizient funktionieren kann. Zu der Sorte gehöre ich meistens. Frau Lynn Weiss hat in ihrem Buch: ADS im Job das sehr gut beschrieben.

Der Mischtyp. Zu dem gehört man wohl immer mal wieder.. mal ist man unruhig, mal ist man verträumt.

Die Kernaussage ist: Allen FEHLT Dopamin!
Wer mph zu sich nimmt, der ersetzt das. Er ist jetzt in dem Zustand, wo er merkt wie sein NORMALZUSTAND wäre!

Der ADSler ist also ohne mph nicht im Normalzustand.
Wenn eine ADSler-Freundin von mir sagt: Ach, manchmal nehme ich am Nachmittag kein ........ mehr, dann will ich wieder sein wie ich bin, dann muss ich ihr sagen, dass das nicht stimmt.
Sie ist dann nicht wie sie ist, sondern sie ist dann im unterversorgten Zustand.

Nun gibt es Menschen, die kein mph (Ritalin und Co.) nehmen möchten.
OK, das gibt es oder sie vertragen es nicht oder es wirkt nicht.
Man kann eben - es produzieren, es schonen, sich strukturieren - der Therapeut wird helfen, dass man nicht durchdreht, dass man sein Selbstvertrauen nicht verliert, keine Begleiterkrankungen bekommt, sich ein Leben, also eine Umgebung aufbauen kann wo man damit leben kann.

Grundsätzlich ist es aber so, dass auch wenn ein ADSler mph nimmt, dass er erst an dem Punkt ist, wo er eben weiss wie sein Normalzustand wäre. Jetzt ist harte Arbeit gefragt sich das Leben so einzurichten, dass man diesen Normalzustand auch aufrechterhalten kann. Zur Not auch ohne mph. Die Macht der Gewohnheit!

Hier wieder das Beispiel der Brille: mph ist eine Brille. Man sieht damit klarer. Wer den Weg klarer sieht, der kann ihn besser gehen. Aber gehen muss er selber.. und ev. sogar lernen zu gehen.. (und man kann ihn auch gehen ohne Brille, aber es tut weh).

Montag, 26. März 2012

Der Notfall

Gestern die klassische Situation: ein Mensch in Lebensgefahr!

2 ADSler und 15 Normalmenschen an der Unfallstelle.

Ich wurde nach ca. einer Stunde dazugerufen. Ich habe logischerweise angenommen, man hat alles Nötige unternommen, Hilfe angefordert, Materialsuche organisiert.

Die andere ADSlerin ist voll an der Arbeit, in wildem und blindem Aktionismus, ohne Handschuhe, liegt voll im Dreck. Der Rest steht um den in einer Lehmgrube Abgesoffenen herum. Ich stelle mich dazu und schaue mir in Ruhe die Situation an und überlege was zu tun ist, nerve dann natürlich mit gutgemeinten Ratschlägen.
Leider frage ich nicht was schon getan wurde!
Hier lag mein Fehler. Ich frage immer viel zu wenig. Wenn ich neu zu einer Unfallstelle komme, dann agiere ich souverän und problemlos. Aber später, da ist es mein Manko, dass ich zu wenig nachfrage.

Es wurde nämlich fast nichts unternommen! Ausser blind losgegraben und etwas unterstützt mit Aesten.

Als ich dann die Uebersicht bekam und die Chance etwas zu tun, begann ich etwas Platz zu schaffen für die Arbeitenden und einen trockenen/standfesten Untergrund zu organisieren. Dann gings dann mit etwas Unterstützung recht schnell und wir bekamen den Mann  aus der Lehmgrube heraus.

Fazit: ADSler legen gerne mit dem Nächstliegenden los, nämlich der Handarbeit. Lieber erst die Situation abchecken und organisieren. Dann delegieren! Wer holt was, wer organisiert wen. Und wer später dazukommt, soll fragen was schon organisiert wurde und nicht "gute" Ratschläge geben.

Mittwoch, 21. März 2012

Coaching - 100 Projekte

Viele ADSler haben 100 Projekte am laufen.

Wichtig ist, sich auf wenige Projekte zu beschränken, die man dann gut unter Kontrolle haben kann.
Heute morgen habe ich die Wattestäbchen für die Ohren angeschaut und war überfordert. Muss ich jetzt nachkaufen oder nicht?
So einfach ist das...
Unter guten Bedingungen kann man diese Dinge problemlos unter Kontrolle halten, aber wenn man das nächste Projekt angefangen hat, dann wird es auf einmal nicht mehr wichtig und gerät aus dem Fokus.

Hier muss man ansetzen. Ideal ist auch, wenn jemand hier mithelfen kann. Wenn nicht, dann bestimmt man sich einen günstigen Zeitpunkt wo man versucht einige der angefangenen Projekte zu einem Abschluss zu bringen und einige der laufenden Projekte weiter zu treiben.
Der ideale Zeitpunkt ist für mich meist in einer halben Stunde.

Schweifender Blick in die Runde: was muss ich einkaufen? ah.. Wattestäbchen...
Was kann ich endlich wegwerfen? Sprich: welche Projekte sind endgültig gestorben?

Hier ist wieder ein schwieriger Punkt für ADSler. Viele sind extrem emotionell und können sich von gar nichts trennen. Das erinnert mich an Vater/Mutter/Hans/Maria!
Ja, tut es.. und es nimmt euch die Luft zum Atmen!!!

Es blockiert euch!

Heute morgen fiel mein Blick auf eine Ecke in der angefangene Projekte sind (aktuelles Projekt: Kissen) und diese Ecke brauche ich nicht wirklich. Ich habe Platz. Aber mein Blick fiel darauf und wurde nachdenklich. Ich würde gerne gewisse Dinge auslagern.. Kinderbücher zum Beispiel, Kissen, Teppiche.. aber, aus den Augen aus dem Sinn. Und dann kauft man wieder neu nach. Und ich mag diese Liste nicht immer im Kopf behalten.

Hm.. soll ich das alles  auf die Winde versorgen und nur ein Foto davon hier behalten? Keine schlechte Idee! Visuell geht immer besser... Ein Foto meiner Projekte, meiner Gegenstände, meiner Habe.

Das werde ich machen und euch dann erzählen obs funktioniert. Oder ihr erzählt mir?

Donnerstag, 15. März 2012

Töricht

Ja...leider..
Das ist das Wort, welches für mich zutrifft.
Ich bin nicht dumm, nicht blöd, nicht ungebildet. Ich bin schlicht töricht.
Da nützen mir alle positiv belegten Adjektive nichts. Intelligent, gebildet, nett.

Nichts - denn im dümmsten Augenblick merke ich, dass ich mich töricht verhalte. Die Normalmenschen tun das nicht. Selten.. anders...
Aber ich.. stets.. sogar unter mph. Siehe das vorangehende Coaching. Wie oft haben mir die richtigen Worte gefehlt. Wie oft war eine Information nicht abrufbereit. Wie oft war Wissen nicht abrufbereit. Wie oft habe ich etwas versprochen und konnte es nicht halten.

Das tut weh...

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Mein Wahlspruch. Jeden Stolz kann man sich gleich ans Bein streichen! Stolz ist nicht als ADSler. Weil man über jeden Stein stolpert.
Ich habe zwar keine Depressionen. Aber ich kanns verstehen, dass man welche entwickelt. ...jedes Fettnäpfchen... *seufz
Eine Strichliste meiner Vergesslichkeiten ist so lang, dass man eine Wand tapezieren könnte.
Der einzige Vorteil, den ich habe ist: Das Schicksal hält zu mir! Eine Herde hinter mir her hechelnder Schutzengel hält zu mir!
Und so ist alles gar nicht so schlimm. Es kommt sogar gut..

Leider weiss ich es aber.. das was ich alles vergessen habe.. da wo ich mich überall töricht verhalten habe, wenn es ev. auch das Gegenüber nicht bemerkt hat oder es mich nicht bemerken liess, dass er es bemerkt hat..


Coaching - Vordenken, Spontanität? Stoppersätze

Eines der grossen Probleme war das "Spontan sein".
Mir fiel jahrelang nie das Passende ein, die passende Antwort, Entgegnung.
Dann vor dem Einschlafen habe ich jahrelang versucht das richtige Wort zu finden.

Heute mache ich das so, dass ich es mir jetzt aufschreibe. Ich schreibe mir also die Entgegnungen auf, die Sätze, Wörter, Handlungsweisen - die ich spontan hätte anwenden sollen.
Das Leben ist ja lang und inzwischen kam dann immer mal wieder die Gelegenheit um diese ausgefeilten Antworten anzuwenden.
Das tönt jetzt alles etwas seltsam? wirr?
Aber es ist halt extrem bemühend, wenn man wie der Esel am Berg steht und zu blöd ist das richtige Wort zu finden. ADS ist ja ein Problem der Verbindung von Wissen und Spontan anwenden.

Ideal sind auch Witze. Immer was bereit halten! Oder einfach lachen.. hilft super. Entspannt.

Ideal sind auch Stopper-Sätze.
Dazu habe ich einmal eine Liste idealer Stopper-Sätze gelesen. Wohl in einem Buch, denn im Internet finde ich sie nicht mehr.
Stellt euch vor, jemand macht einen Witz auf eure Kosten, fragt euch etwas Unangenehmes, nervt euch oder sonst was....
Ihr habt keine passende Antwort sondern würdet das Gespräch lieber abbrechen.

Dann stoppt man das Gegenüber eben mit einem Stopper-Satz:

Interessant!
Was du nicht sagst!
Kannst du mir das genauer erklären?
Wie meinst du das genau?
Bist du sicher?
Sag mal.. was hast du da am Auge?/Ohr? Haar?
... Moment.. das Handy vibriert...
au!... was sticht mich gerade am Fuss?
...Hustanfall... ja.. du hast recht.. ja.. hust.. Moment.. hust.. ja.. sicher.. hust.. Moment...

Müssig zu sagen, dass die Normalmenschen euch so abstoppen, wenn ihr zu eurem Sprechdurchfall  ansetzt. Achtet einmal darauf, welche Methoden sie benutzen, welche Sätze. Dann das aufschreiben.

Montag, 5. März 2012

Die Schamanen und ihre ADS-Welt

Aktuell bin ich 3 Bücher zum Thema Schamanen/Medizinmänner am lesen.

Es gibt immer wieder Gerüchte, dass die "alten" Völker ADSler gewesen wären. Die dann mit der neuen Zeit nicht wirklich zurecht kamen.

Galsan Tschinag von den Tuwa beschreibt sich selber als intelligent, sich für sein Volk verantwortlich fühlend, mit Gefühl fürs schamanen, sich gerne mal beleidigt fühlen und als vergesslich bezüglich seiner Habseligkeiten. Im ganzen Buch der zornigen Winde antwortet er Frau Schenk auf ihre vielen Fragen und erzählt über sich und sein Volk. Ein Nomadenvolk in der Mongolei. Er sagt auch, dass gewisse Leute dort die "Schamanen-Krankheit" hätten. Also anders waren als die anderen.

Die Inder würden anscheinend die Träumer-ADSler als spezielle Menschen akzeptieren, die Indianer haben auch ADSler als Schamanen beschrieben und weitere Berichte, die ich gelesen habe deuten darauf hin, dass die alten Völker durchaus ihre ADSler hatten, bzw. sehr ADS-nahe Verhaltensweisen hatten/haben.
Wer weiss was die Schlüsselwörter sind, der wird sie problemlos herauslesen.
Was dann auch erklärt, warum viele aus diesen Völkern zu Alkoholismus neigen, Mühe haben sich der Moderne anzupassen und in uns, beim Lesen ihrer Berichte, wehmütige Gefühle wecken.

So, dass man sich schon fragen muss, ob ADS wirklich eine Krankheit ist (obwohl Galsan Tschinag es auch so anspricht). Und ob die Hypersensibilität, die ADSler auszeichnet, bei diesen Völkern nicht in gleichem Masse vorhanden ist.

Da aber all diese Völker schwer mit dem Ueberleben kämpfen und Schamanen in der heutigen Zeit nicht mehr so gefragt sind, tun wir wohl gut daran uns der neuen Zeit anzupassen. Aber ich denke, ich werde mal einen Besuch in so einem Land machen. Mich mit eigenen Augen überzeugen. Denn nachplappern kann jeder.. und Bücher interpretieren ist heikel.

Nachtrag vom 30.3.2012
Ich habe mich mit jemandem unterhalten, der bei Naturvölkern gelebt hat.
Die Antwort ist nicht so einfach. Jedenfalls ist der Person aufgefallen, dass es bei einem dieser Völker einen ADSler gab, einen Hyperaktiven. Aber auch, dass eine nonverbale Kommunikation stattfand, die eher auf Träumer-ADS hindeutet. Im Allgemeinen sind ihr die Naturvölker als sehr ruhig aufgefallen, als in sich ruhend, als "lernresistent", nicht bereit sich anzupassen, sogar unfähig sich anzupassen. Auch in Adopivfamilien immer noch zu sein wie die Grundfamilie. Auch als nicht besonders kreativ!
Stellen wir uns vor, man muss jahrelang in der Wüste/Steppe/Prairie leben, abgeschnitten von jeder Zivilisation, in kleinen Gruppen mit wenig Vieh oder von der Jagd, dann sind diese Fähigkeiten von grossem Vorteil.

Stelle ich mir vor, ich müsste so leben, dann würde ich wohl durchdrehen.
Jedenfalls meinte meine Informantin, dass auch bei den Naturvölkern ein gewisser Prozentsatz an ADS vorkommt und es gut möglich sei, dass diese dann die Schamanen stellen.