Mittwoch, 29. Februar 2012

Coaching - Lob

Der ADSler sei nicht fähig Lob richtig wahrzunehmen, dafür verstärke sich jeder Tadel um das 10-fache.

Das ist bei mir auch so. Leider...

Oft wird empfohlen, dass man sich eine Pinwand anlegt und dort Herzen aufpinnt für jedes Lob, welches man erhält. Das dünkt mich nicht logisch. Ein Lob ist doch nur ein Lob, wenn ich mich daran erinnere, nicht an die Anzahl, sondern an die Qualität.

Deshalb empfehle ich, auf jedes Lobherzen auch zu schreiben was das Lob beinhaltete.

Ich habs erstmals geschafft die "3 Dinge" zu erledigen.

Und bei jeder Depression stellt man sich dann vor die Pinwand und liest das wieder gut durch...
...was der Freund gesagt hat...
...was der Chef gesagt hat... (nein, all das Negative gehört da NICHT hin)
...was ich geschafft habe...
...wie ich gut /richtig reagiert habe...
usw...

Coaching - die magischen 3 Dinge

Viele ADSler arbeiten sich in einen Burnout oder verzweifeln.. ich schaff nichts! huhuhu

Dabei kann jede erledigte Aufgabe soviel Zufriedenheit bringen, Zuversicht.
Nur, muss man sie als solche wahrnehmen.
Wer sich also mal eine Liste anlegt:
5 wichtige Dinge
5 normale Dinge
5 unwichtige Dinge

Und dann 3 davon abarbeitet, ev. sogar 3 von jeder Kategorie, der hat am Abend nicht ein IMMER schaff ich nichts vor sich, sondern eine Zahl. Nämlich die erledigten 3 Dinge.

Und das ist überschaubar, das ist messbar! Und das gibt Zuversicht.

Sonntag, 26. Februar 2012

Die ewige Jugend


Wer möchte das nicht?
Nun, die ADSler haben das gratis… sie werden langsamer erwachsen, wirken meist erheblich jünger und fühlen sich auch jünger.
Wie kommt das?

Einerseits durch fehlende Mimik. (Ergibt weniger Falten im Gesicht). Oft haben ADSler Mühe den anderen in die Augen zu schauen, sie müssen das explizit lernen. Oft nehmen sie auch die Stimmungen der anderen wahr ohne ihnen in die Augen zu schauen. Oder sie ertragen die Information nicht, die sie dort "überfällt".
Bei mir treffen alle 3 Punkte zu.

Inzwischen weiss ich, dass ich massiv jünger aussehe, abgesehen von grauen Haaren, die dann doch mein wirkliches Alter anzeigen.

Aber nun das mit dem Erwachsen werden.
Ich habe in einigen Beiträgen Anhaltspunkte dafür gefunden, dass ADSler langsamer erwachsen werden.
Habe mich nun gefragt, wie das bei uns war.
Die Schwester ist 4 Jahre jünger.
Das hat bei mir natürlich einen Schub "Baby" ausgelöst. Wollte auch Babybrei, geschnittene Brötchen usw. Ich esse heute noch Babybrei! (Gute Nachricht an Mitleidende: Man kann inzwischen ganz normal Paidol-Pulver kaufen - damit kann man leckere Breie kochen).
Ich denke, ich musste mich auf jede Schaukel setzten, jede Rutschbahn hinabfahren, bis ich ca. 24 war - ohne wirklich hyperaktiv zu sein.
Erst als ich die extrem irritierten Kommentare der Mitmenschen - mach die Bahn nicht kaputt, du bist sicher zu schwer inzwischen - genauer zur Kenntnis nahm, habe ich damit aufgehört.
Lange war ich gerne mit Jugendlichen zusammen, ehrlich gesagt heute noch, und kann stundenlang über Gott und die Welt diskutieren.

Auch für die vielen ADS-Bekannten, die ich inzwischen habe, passt die Aussage, dass sie durchweg 10 Jahre jünger ausschauen. Und dass sie jung wirken.

Gestern waren wir skifahren. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum ich sooo lange brauchte um wirklich gut skifahren zu lernen. Vermutlich eine gewisse Grobmotorik, jedenfalls nicht meinem Alter angepasst. Ich hatte ja mit 3 Jahren die ersten Skier bekommen, war jahrelang zur Skischule. Und trotzdem.. ich fuhr schnell, aber nie elegant.
Dann mit ca. 20 Jahren musste ich eine Woche lang einer Freundin nachfahren (ich hatte keine Lust immer auf sie zu warten am Lift) und siehe da.. ihre langsame, elegante Art zu fahren hat sich auf mich übertragen.
Inzwischen fahre ich wieder schneller, aber ich kann immer noch recht elegant fahren.
Wenn ich das nun genauer betrachte, dann hatte es vermutlich viel damit zu tun, dass ich damals eben schon "erwachsen" war, also 20 Jahre alt.

Die gleiche Beobachtung machte ich mit "Spritzen geben". Ich musste das mit 19 Jahren lernen und war sehr schlecht dabei. Ich stach immer daneben. Auch die Laborarbeiten machte ich schlecht.
25 Jahre später musste ich wieder "stechen". Und siehe da! Es ging problemlos, ich "traf" jedes Mal. Das Gefühl für Venen hatte sich bei mir inzwischen eingestellt.

Wie damit umgehen?
Ich empfehle Eltern sich mit dem ADS ihrer Kinder sehr gut auseinander zu setzen. Und dann dem Kind in einer langen und geduldigen Besprechung genau zu erklären warum und weshalb gewisse Dinge erwünscht sind. Man kann sich daran halten, auch wenn man es noch nicht versteht. Aber ewige Kritik: Du sagt den Leuten nie den Namen beim grüssen.. deine Schwester kann das viel besser.. und schau, wie sie denen beim Grüssen nett ins Gesicht schaut! Das hat bei mir nie etwas gefruchtet.. im Gegenteil.. hatte mich jahrelang gesträubt die Leute ordnungsgemäss zu begrüssen.

Montag, 20. Februar 2012

Bin ich ein netter Mensch?

Diese Frage ist mir gestern wieder einmal durch den Kopf gegangen.

Als ADSler ist man ja meist hilfsbereiter als Normalmenschen.

Aber man stresst und irritiert die Umwelt mehr als andere.

Und daraus folgte bei mir, dass ich mich immer extrem angestrengt habe zu gefallen, nett zu sein, anderen alles abzunehmen, kurz: zu kompensieren, was ich falsch gemacht hatte.

Nur leider ist das nie wirklich estimiert worden. Und zwar deshalb, weil ein ADSler Tadel 10-fach verstärkt wahrnimmt, aber Lob nur zu einem Zehntel annehmen kann. Und auch weil für Normalmenschen mein Verhalten oft unerklärlich war.
In Dingen wo sie Schwierigkeiten hatten war ich gut, in Dingen wo sie gut waren hatte ich Riesenmühe.

Nun geht ein Normalmensch ja nicht mit Schwierigkeiten beladen durchs Leben. Er ist durchaus fähig sich seine Umwelt so einzurichten, dass er damit leben kann. Aber hie und wieder eben.. geht's halt schlecht. Und wenn man da einen ADSler zu Hand hat, der das gut und schnell beheben kann, dann freut man sich natürlich.

Soweit, so gut. Ich nerve und  ich helfe. Das Fazit daraus war ja, dass ich einen helfenden, trouble-shooter Job ausübe.
Aber ich hatte mich immer mal wieder gefragt, warum ich so beleidigt tue... 

Denn all die Jahre, wo ich nur angeeckt bin haben ihre Spuren hinterlassen. Weil ich erst mit 53 über mein ADS gehört habe sind da viele Jahre vergangen wo ich mich mies gefühlt hatte, unverstanden, ungeliebt und abseits. Und das hat seine Spuren hinterlassen. Ich merke heute, dass es mir in gewissen Situationen ungemein schwer fällt nett und höflich zu bleiben, nicht zu pushen (drücken/stossen), abzuwarten (Geduld ist ja nicht die Stärke der ADSler, auch wenn man es durchaus lernen kann und tut).
Und wenn man als ADSler lernt strukturiert zu sein, um mit dem ganzen Leben und seinen Reizen zurecht zu kommen, und andere dann fröhlich unstrukturiert herumwursteln, mit einem Lachen einen Fehler abtun, zum x-ten Mal fragen wo das und jenes ist - ja, da brennt mir ganz klar mal die Sicherung durch und ich werde laut.
Fazit: manchmal bin ich gar nicht nett!

Mittwoch, 15. Februar 2012

Das Drehen der Gedanken im Kopf

Von vielen ADSlern wird beschrieben, dass sie ein endloses Drehen von Gedanken im Kopf haben.
Interessanter Text, siehe Seite 10
Hier wird auch darauf eingegangen.
Oft wird gesagt, dass der innere Dialog sehr hilfreich wäre. Sofern man eben die Möglichkeit hat, diesen Dialog wirklich zu Ende zu denken.
Auch ich habe diesen Dialog, dieses Gedankendrehen, Gedankenkarussell.

Die Psychologin riet mir vor 2 Jahren aufzupassen, dass ich keine negativen Gedanken zulasse in diesem Karussell, diesen Gedanken. Und versuchen solle sie auch abzustellen beim Einschlafen.

Unter Ritalin gelingt es mir diese Gedanken unter Kontrolle zu haben. Auch wenn ich mir gezielt sage (sofern ich noch die Kraft dazu habe): stell ab, du sollst nicht.

Wenn es beim inneren Dialog um eine Geschichte ausserhalb meiner Gefühle geht gelingt das ganz gut. Ich kann mich gut erinnern, dass ich mir einmal bei einer längeren Autofahrt eine Beifahrerin vorstellte, die gegen Atomkraftwerke war. Ich war für Atomkraft und führte mit dieser imaginären Beifahrerin eine lange fruchtbare Diskussion.

Aber in letzter Zeit ertappe ich mich immer wieder bei diesem negativen Gedankenkarussell, das immer wieder von vorne beginnt, immer wieder ins Negative abrutscht, sich immer wieder von weiteren Gedankenfetzen unterbrechen lässt und nicht wirklich eine irgendwie positive Richtung hat. Im Gegenteil, es nervt nur, hält mich von produktiveren Gedanken/Taten ab, hindert mich jemandem zuzuhören und lässt sich schwer beeinflussen.

Wer also das Problem hat - darauf achten, nicht negativ zu denken! Und wenn innert, sagen wir mal 15 Minuten, keine positive Lösung sichtbar wird, diese Gedanken rigoros abbrechen! Es demotiviert einem nur, untergräbt das Selbstvertrauen.

Wer seine Gedanken um etwas kreisen lässt, was er jemandem sagen möchte, also eine ideale Antwort sucht, der soll es lieber gleich aufschreiben. Dann immer mal wieder daran schleifen/arbeiten, bis die Antwort perfekt sitzt. Ich nehme die oft sogar in den Geldbeutel um sie bei passender Gelegenheit hervorzuholen und abzulesen ;-)

Meine Erfahrung ist, dass diese Vorgehensweise das Selbstvertrauen stärkt.

Dienstag, 14. Februar 2012

Coaching - Die 50-iger Liste

Als ich noch klein war las ich von der 50-iger Liste.

Es wurde einem geraten eine solche Liste anzulegen und dann nach und nach alles abzuarbeiten.

Da ich jedoch leicht abergläubisch bin (ich werde später einmal über ADSler und ihre Fähigkeiten in dieser Richtung schreiben) habe ich letzthin entsetzt festgestellt, dass ich bald bei Punkt 48 bin.

So habe ich beschlossen, Punkt 50 bis zu dem Tag aufzubewahren, wo ich gerne sterben möchte. Punkt 50 ist: Latein lernen. Genau.. an dem Tag, wo es reicht.. mein Leben am Ende ist, werde ich ein Lateinbuch kaufen und beginnen. Wir werden ja dann sehen... *droh

Wir können jetzt über den Sinn oder Unsinn einer solchen Liste diskutieren. Aber Tatsache ist, dass ADSler immer voller kreativer Ideen stecken. Und immer alles lernen möchten oder beginnen.
Wichtig wäre, bestimmen zu können wann wir was anfangen und was wir auf Eis legen. So wie das Latein...

Darf ich euch folgenden Tipp geben?
Notiert eure genialen Ideen irgendwo.. ich habe da das Notizzettelprogramm auf meinem Computer.. und für kurzfristigere Ziele dann eben die Notizen vor der Tastatur.

So weiss ich 2 Minuten später noch was ich tun wollte.. was meine geniale Idee war, die nämlich wirklich genial war! Und sonst sang- und klanglos vergessen worden wäre. Und wen ich unbedingt hätte anrufen sollen.. und was ich beenden wollte.

Aber es ist auch mal ratsam seine Ideen aufzuschreiben um sie zu sortieren. Auch nach Wichtigkeit.
Die für den Regentag
Die für den schönen Tag
Die für die nächste Einladung
Die für den nächsten Stadtbummel
Die für die nächsten Ferien.

Bitte kauft nicht im Voraus ein! Ich habe hier einige Projekte, die nie begonnen wurden, sondern nur eingekauft..

Vor allem wenn man finanziell in der Krise steckt lohnt es sich alles erst einmal aufzuschreiben. Und jetzt kommt der wichtigste Punkt: Einmal darüber schlafen!

Mittwoch, 8. Februar 2012

Coaching 12 - Kochen

Ich weiss nun nicht wieviele Personen ihr seid. Als ich noch regelmässig für 3-4 Personen kochte ging das folgendermassen:

Ich kochte einen Sack Kartoffeln.
1. Tag: Gschwellti mit Käse (Pellkartoffeln)
2. Tag: Kartoffelsalat
3. Tag: Bratkartoffeln/Rösti
4. Tag: Überbackene Bratkartoffeln/Rösti

Ich kochte ein Pack Nudeln (hier bei Kleinhaushalt 1-2 Portionen einfrieren)
1. Tag: Nudeln pur mit Sauce
2. Tag: gebratene Nudeln - lecker mit Käse, viel frisch gemahlenem Pfeffer, ev. Tomatenwürfel, ev. Speck- oder Wurstwürfel, 1 Ei daruntermischen
3. Tag: Nudelauflauf

Ich kochte eine halbe Packung Reis (1-2 Portionen einfrieren)
1. Tag: Reis pur mit Sauce
2. Tag: Reis gebraten
3. Tag: Gefüllte Paprika

Gemüse:
Ich koche oder bereite die ganze Menge zu.
Ein Teil wird gleich frisch gemacht, der Rest eingefroren, Salat in Plastiksack aufbewahrt.
Reste kommen dann in die Aufläufe.

Fleisch:
Auch hier kann man Wurst- und Schinkenreste in Aufläufe einarbeiten.

Ideal ist, wenn man jeden Tag nur eine der obigen Grundlagen ankochen muss und dann die Reste vom Vortag dazugeben kann. So ist man schnell und effizient.

Hier noch ein Restegericht:

Gefüllte Paprika (Peperoni):

Habe die Paprika halbiert und ungekocht in eine Auflaufform gelegt.
Hackfleisch angebraten und Zwiebelwürfel. Dann Inhalt einer Tomatenbüchse zugegeben und mit Wasser die Büchse gefüllt und zugegeben. Hatte noch Wein - also nicht nur Wasser in die Büchse eingefüllt, sondern auch die Weinreste.
Dann war da noch altes Brot, welches ich in Stücke geschnitten hatte um besser zu trocknen (alternativ besser Reis) - das geraffelt dazugegeben und alles kräftig gewürzt.
Die Mischung dann in die Paprika eingefüllt und noch etwas Bouillon (Brühe) dazu oder Weinreste und viel Käse darüber.
Das im Backofen überbacken, nach Halbzeit Alufolie darübergelegt, damit das Gemüse gar werden kann ohne dass es oben schwarz wird.

Coaching 11 - Einkauf Küche

Die meisten ADSler haben ein Entscheidungsproblem. Sie können sich nicht entscheiden und kaufen deshalb von allem zuviel.

Wie bei den Kleidern schon, versuchen wir auch einmal in der Küche ein Grundsortiment zu bestimmen.

Je nach Typ besteht das aus 10 Tiefkühlpizzas und 6 Bier.

Oder aus: (hier bitte ausdrucken und abstreichen was vorhanden, so dass man den Rest gleich einkaufen kann)
Die eine Packung darf angebraucht sein.
2 kg Mehl
2 kg Zucker
2 Flaschen Oel
2 Flaschen Essig
2 Pakete Salz (mit Jod und Fluor)
2 Tuben Senf
2 Tuben Mayo
mind. 4 Liter Milch (Vollmilch sei auch für Menschen, die abnehmen wollen idealer)
2 Butter/Margarine
mind. 6 Eier
Konfitüre/Honig
Gewürze (Zimt, Muskat, Pfeffer, Salatmischung, Fleischmischung - ev. Paprika, Curry)
ev. 1-2 Flaschen Wein
Einige Büchsen Tomaten
Zwiebeln/Knoblauch
ev. Nüsse und Trockenobst
1 Sack Kartoffeln
4 Pack Nudeln
2 Pack Reis
1 Pack Haferflocken
Obst wie Aepfel, Birnen, Orangen
Yoghurt natur und/oder Quark
Käse/Reibkäse
Kaffee/Tee
Kaffeerahm (Sahne)
Schinken oder Wurst oder Speckwürfel

Tierfutter, falls man Haustiere hat.

Abwaschmittel (damit kann man so ziemlich alles putzen, auch die Badewanne, "sensitiv" vertragen auch die Allergiker)
Glänzer für die Abwaschmaschine (damit kann man so ziemlich alles entkalken)
Waschmittel

Mit diesem Grundvorrat kann man so ziemlich alles machen.

Wer eine andere Grundnahrungsliste hat, viele Familienangehörige oder Spezialwünsche, der druckt sich einfach seine Liste aus und streicht das durch was er noch hat. Und schreibt darunter was noch dazukommt.

Stärken - Schwächen

Wo liegen denn meine Stärken und Schwächen habe ich mich letzthin gefragt?

Nun, oft bin ich schneller als andere, was mir dann aber Fehler einbringt.
Ich reagiere schneller, denke schneller, was wieder Probleme nach sich zieht.

ABER!
Ich habe gelernt aus diesen Fehlern und gelernt diese Probleme zu meistern. Und hier sehe ich die Hauptstärke von mir.
Das passt jetzt ev. nicht auf alle ADSler, aber auf mich passt es. Ich bin der ideale Trouble-Shooter.
Schnell und unkompliziert löse ich alle Probleme.
Habe keine Angst etwas anzugehen, sondern gehe sachlich und (meist) zügig an neue Probleme heran. An alte Probleme nicht so gerne. Da muss man ev. zuerst Altlasten aufarbeiten, die Umgebung organisieren, Menschen überzeugen.

Ideal ist es, wenn jemand kommt und sagt: Hilf mir.
Da kann man spontan und effizient helfen (meistens). Schwieriger ist es dann, wenn man die Probleme sieht, aber die anderen wollen gar keine Hilfe *smile

Und noch schwieriger wird es, wenn die anderen beginnen neidisch zu werden. Schnell werden sie dann auch gehässig und beginnen sich über Kleinigkeiten aufzuregen. Und dort haben wir ja wieder unsere Schwächen.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Der neue Angestellte

Hier einige Erinnerungen:
Ich persönlich konnte mich jeweils immer recht gut und schnell einarbeiten. Allerdings hatten sich meine Ausbilder immer gewundert, weil ich (von Job zu Job mehr) extrem viel aufgeschrieben hatte. "Aber das kannst du doch morgen sicher noch?"
Ja klar, morgen konnte ich es noch.. ich konnte auch alles, was sie mir nicht erklärt hatten.. verstand vieles besser und schneller als sie selber.
ABER!
Nach 3 Monaten konnte ich es auf einmal nicht mehr. Sobald ich mich im Job gut zurechtfand und die Arbeit langsam zur Routine wurde begannen die Fehler. Es schlichen sich Vergesser ein... das Aufmerksamkeits-Defizit kam voll zum Tragen.
Auf einmal kam, als ich rauswollte, heraus, dass ich Punkt 3 auf der Tagesordnung nicht erledigt hatte, nämlich das Programm für den nächsten Tag vorzubereiten. Dann der ominöse Anrufbeantworter... zu 30% begann ich den zu vergessen.
Erst unter Ritalin und mit vielen Tricks schaffte ich es diesen zu 95% einzuschalten.

Ihr seht.. egal wie klug, super, motiviert, genial, lieb und nett jemand ist, aber es gibt Killerkriterien. Und so kann ein Job an einem Anrufbeantworter scheitern.

Fazit:
Es lohnt sich wirklich im neuen Job so gut als möglich alles aufzuschreiben. Erfahrungsgemäss weiss man es 3 Monate später oft nicht mehr.
Aber auch die Nicht-ADS-ler haben das Problem. Ich musste ja oft jemanden einarbeiten und sah dann die Notizen! *an Kopf lang
Völlig unbrauchbar! Und dann heisst es später: ach die, die hat ADS! Die hat vergessen mir das zu erklären.. *seufz

Nicht jeder ADSler ist arbeitslos und am Ende seiner Kräfte. Es gibt viele ADSler im Arbeitsprozess, erfolgreich und effizient. Aber sie wechseln wohl öfters den Job als andere. Ihr saht hier also einige Punkte, auf die man achten muss.

Fehler

Das ist ein schwieriges Kapitel.
Denn Fehler sind relativ, auch wenn man sie mit Zahlen belegen kann.
So sind in der Chefetage relativ wenige Menschen zu finden, die unvorteilhaft aussehen. Zu dick, zu klein, gelbe Zähne, schwieriger Charakter.
Nicht dass diese Menschen mehr Fehler machen, es ist einfach so, dass es einen Unterschied macht wie jemand auftritt.

Und so hat ein ADSler, der sich nicht selbständig macht (siehe Post: ADS-Denker), dann weniger Probleme mit den Statistik-Zahlen seiner Fehler, als mit seinem Wesen, seiner Art.

Ich habe einmal an einem Arbeitsort meine Fehler gezählt (es war eine Arbeit, wo man das ziemlich gut belegen konnte) und hatte die Hälfte Fehler gemacht wie der Durchschnitt - aber hätte das je jemand gelobt?

Auch einmal.. dabei weiss doch jeder Chef, dass seine Angestellten viel besser arbeiten, wenn sie gelobt werden, hat mich ein Chef kritisiert. Ich stand etwas belämmert da. Denn ich wusste genau, dass ich wirklich einige Schreibfehler gemacht hatte. Aber ich wusste auch, dass die anderen bedeutend mehr Fehler machten.
Ich wurde also nicht mit anderen verglichen sondern damit, dass "man" einfach keine Schreibfehler zu machen hat.
Da ich meine Briefe nie korrigiert gesehen hatte, wusste ich nicht ob ich Fehler machte, denn nach meiner Durchsicht waren keine zu sehen. Aber damals wurde ich mit korrigierten Briefen konfrontiert. Und siehe da. Auch nach meiner Durchsicht waren mir einige Schreibfehler entgangen. Ich gebs ja zu. Und anscheinend ist auch (ev. von der Autokorrektur?) etwas falscher Text im Brief gewesen. Ich hab ja viel Autokorrektur eingerichtet, weil es bedeutend einfacher ist so zu arbeiten.

Fazit:
Der ADSler sollte seine Briefe zwar durchlesen, aber, wenn er mit allem fertig ist, sie noch einmal vornehmen und mit frischem Blick noch einmal durchlesen.
Und er sollte sich ein dickes Fell zulegen und Aepfel mit Aepfeln vergleichen.

Wichtig ist es auch, dass man immer wieder einen Ansporn bekommt, sich zusammenreisst. Man sollte auch ruhig mal mit seinen Fehlern konfrontiert werden, weil man sie ev. gar nie zu Gesicht bekommt. Das rüttelt wieder auf und lässt das Dopamin fliessen.

Falls man es noch schafft, sich für solche Situationen im Hirnspeicher geeignete Sätze zu speichern, die auch in belämmertem Zustand abgerufen werden können, dann tut das sehr gut.

Mein Mann meinte: Das gehört einfach als Bestandteil zu deinem Job - kein Lob, dafür hie und wieder als Blitzableiter für schlechte Laune herhalten. Denn Fehler mache jeder Mensch. Und da ich mehr schaffe als die Kollegen, mache ich halt mehr Fehler.
Da lobe ich mir meine Arbeit, die ich selbständig mache - viel Lob und wenn Fehler, dann merke nur ich sie und kann sie auf der Stelle korrigieren.