Donnerstag, 2. Februar 2012

Fehler

Das ist ein schwieriges Kapitel.
Denn Fehler sind relativ, auch wenn man sie mit Zahlen belegen kann.
So sind in der Chefetage relativ wenige Menschen zu finden, die unvorteilhaft aussehen. Zu dick, zu klein, gelbe Zähne, schwieriger Charakter.
Nicht dass diese Menschen mehr Fehler machen, es ist einfach so, dass es einen Unterschied macht wie jemand auftritt.

Und so hat ein ADSler, der sich nicht selbständig macht (siehe Post: ADS-Denker), dann weniger Probleme mit den Statistik-Zahlen seiner Fehler, als mit seinem Wesen, seiner Art.

Ich habe einmal an einem Arbeitsort meine Fehler gezählt (es war eine Arbeit, wo man das ziemlich gut belegen konnte) und hatte die Hälfte Fehler gemacht wie der Durchschnitt - aber hätte das je jemand gelobt?

Auch einmal.. dabei weiss doch jeder Chef, dass seine Angestellten viel besser arbeiten, wenn sie gelobt werden, hat mich ein Chef kritisiert. Ich stand etwas belämmert da. Denn ich wusste genau, dass ich wirklich einige Schreibfehler gemacht hatte. Aber ich wusste auch, dass die anderen bedeutend mehr Fehler machten.
Ich wurde also nicht mit anderen verglichen sondern damit, dass "man" einfach keine Schreibfehler zu machen hat.
Da ich meine Briefe nie korrigiert gesehen hatte, wusste ich nicht ob ich Fehler machte, denn nach meiner Durchsicht waren keine zu sehen. Aber damals wurde ich mit korrigierten Briefen konfrontiert. Und siehe da. Auch nach meiner Durchsicht waren mir einige Schreibfehler entgangen. Ich gebs ja zu. Und anscheinend ist auch (ev. von der Autokorrektur?) etwas falscher Text im Brief gewesen. Ich hab ja viel Autokorrektur eingerichtet, weil es bedeutend einfacher ist so zu arbeiten.

Fazit:
Der ADSler sollte seine Briefe zwar durchlesen, aber, wenn er mit allem fertig ist, sie noch einmal vornehmen und mit frischem Blick noch einmal durchlesen.
Und er sollte sich ein dickes Fell zulegen und Aepfel mit Aepfeln vergleichen.

Wichtig ist es auch, dass man immer wieder einen Ansporn bekommt, sich zusammenreisst. Man sollte auch ruhig mal mit seinen Fehlern konfrontiert werden, weil man sie ev. gar nie zu Gesicht bekommt. Das rüttelt wieder auf und lässt das Dopamin fliessen.

Falls man es noch schafft, sich für solche Situationen im Hirnspeicher geeignete Sätze zu speichern, die auch in belämmertem Zustand abgerufen werden können, dann tut das sehr gut.

Mein Mann meinte: Das gehört einfach als Bestandteil zu deinem Job - kein Lob, dafür hie und wieder als Blitzableiter für schlechte Laune herhalten. Denn Fehler mache jeder Mensch. Und da ich mehr schaffe als die Kollegen, mache ich halt mehr Fehler.
Da lobe ich mir meine Arbeit, die ich selbständig mache - viel Lob und wenn Fehler, dann merke nur ich sie und kann sie auf der Stelle korrigieren.

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