Dienstag, 24. Januar 2012

Beleidigt sein - Verweigerung

Ich weiss jetzt nicht wie das bei anderen ADSlern ist, aber bei mir konnte ich immer wieder ein starkes "beleidigt-sein" feststellen.
Klar, es lässt sich nie lange aufrecht erhalten, aber bleibt tief drinnen doch bestehen. Meist führt es zur Verweigerung. "Ach was sind mir die Trauben zu sauer, ich mag ja gar keine Trauben - fertig". Wenn man es nicht schafft an die leckeren Trauben heranzukommen.

Als ich 40 Jahre alt war meinte meine Schwester, ich hätte jetzt doch endlich einmal über meine Jugendzeit-Probleme hinweg zu sein. Im Prinzip stimmte es, ich hatte gar keine so schlimme Jugendzeit. Und nicht wirklich Probleme. Jedenfalls musste ich nie Hunger leiden und wurde auch nicht vergewaltigt.

Aber.. warum hatte ich dann immer noch so beleidigt-Gefühle?
Warum gab es viele Dinge, die ich prinzipiell nicht mehr machte/wollte, weil sie mir einmal nicht möglich waren?

Vermutlich war es die einzige Möglichkeit damit umzugehen. Wenn man etwas nicht sofort haben konnte, nicht soviel man wollte haben konnte, dann war es einfacher es zu verweigern. Sich einzuschränken ist immer schwierig, einem ADSler fällt es besonders schwer.

Man sagt ja auch, das Rauchen aufzugeben ist einfacher als abzunehmen - beim abnehmen muss man sich einschränken, beim Rauchen kann man auf Null gehen.
Abnehmtipp: Essen Sie nur noch einmal am Tag, aber dann nach Lust und Laune. Geht wunderbar... bei mir jedenfalls.

Jedenfalls auch ein Tipp an die Lehrer und Eltern: Vergesst nicht, das "beleidigt sein" kann man verstecken, kann man nicht mehr zeigen, aber es bleibt bestehen und tut im Erwachsenen-Leben noch lange weh. Besonders die sensiblen ADSler reagieren sehr schnell, wenn man sie beleidigt und lernen was zu lernen ist, aber sie vergessen die Beleidigung nie. Bis jetzt habe ich noch keinen Weg gefunden damit umzugehen, ausser zu vergessen.
Sieh nächstes Post.


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