Freitag, 23. Dezember 2011

Lebenslauf

Was war denn bis zur Diagnose mein Leben?

ADSler erkennt man ja gut daran, dass sie keine geradlinige Ausbildung haben. In der Schulzeit oder danach wird ein Knick erkennbar.
Bei mir war das der Abbruch des Gymnasiums.
Danach kam eine Ausbildung in einem Krankenhausberuf (Röntgenassistentin) und später noch Ausbildung zur Arztsekretärin.
Typisch sind helfende Berufe oder Berufe im Computerbereich für ADSler.
Auch das habe ich, jetzt arbeite ich fast Vollzeit im Computersektor.

Was hat denn den Knick gebracht?
In der höheren Schulzeit (12-16 Jahre) hatte ich extrem gute Lehrer. Das waren 69iger Lehrer. Lehrer mit Enthusiasmus, neuen Ideen, mit Verständnis. In der Dorfschule war ich wohl eines der wenigen interessierten Kinder und die Klassen waren klein. Pro Jahrgang waren wir 4-19 Schüler. So wurden bei Bedarf halt mal 2 Jahrgänge gleichzeitig unterrichtet oder auch 3-4.
Jedenfalls hatten die Lehrer Zeit individuell auf mich einzugehen, mich zu motivieren. Was sie auch getan haben. Danke!

Im Gymnasium dann ganz klar: guter Lehrer  --> ich gute Note, schlechter Lehrer --> ich schlechte Note.

Siehe Englisch: bei Engländerin, jung, motiviert hatte ich eine 5 (6 ist das beste, 1 das schlechteste in der Schweiz). Bei altem Schweizer, zynisch, wollte nur auswendig gelernt haben dann eine 3. Soll mir keiner sagen ich hätte mich in den 2 Wochen der Ferien verändert.
In Kreativfächern war ich immer gut. ADSler sind ja oft sehr kreativ.
In Fleissfächern war ich Pflaume. Klar.. sich motivieren, ruhig hinsetzen und lernen war nicht meine Stärke. So war ich in Mathe mal gut, mal schlecht, je nach Kapitel. Algebra lag mir sehr, auch die Gleichungen. Hingegen die Sätzlirechnungen und das grosse 1x1 lagen mir nicht.

Jedenfalls, als mal mehrere schlechte Noten zusammenkamen habe ich die Motivation verloren und ging von der Schule ab. Keiner versuchte mich zurückzuhalten. *Träne

In der Lehre war ich gut, im Beruf auch. Der Beruf war ja im Grossen und Ganzen kreativ, nur die Untersuchungen waren nicht meine Stärke. Da war ich zu wenig genau, zu wenig verlässlich. Das hat vor allem meine Chefs jeweils zur Verzweiflung gebracht. Dummerweise neigte ich auch noch dazu eine eigene Meinung zu haben

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