Freitag, 15. November 2013

Coaching Shortcuts - Pauschalisieren - Filter - Tricks

Wie kommt man als ADSler am besten durch den verwirrenden Alltag? Was macht uns das Leben so schwer und kompliziert?

Oft, dass alles ungefiltert auf uns herniederprasselt. Man kann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Was ist nun der Wald? Das ist eben die Schublade, die Pauschaliserung, das Zusammenziehen von Info.

Einem ADSler, der ungeschützt dem Alltag gegenübersteht, hilft es zuallererst sich "Shortcuts" einzurichten.

Ob gedankliche Shortcuts /Abkürzungen oder praktische ist egal, es passt immer.

Das Hirn eines ADSlers ist mit weniger tiefen Strassen ausgerüstet, mehr mit vielen kleinen Gehwegen. Er muss sich zuallererst also einmal einige Abkürzungen und Autobahnen anlegen um durch seinen Lebensdschungel zu kommen.

Ich persönlich habe z.B. die Küchenarbeit rationalisiert. Ich habe also analysiert wie eine bestimmte Arbeit getan werden muss und wenn ich das dann auf meinem Idealweg mache bin ich extrem schnell. Ich muss nicht denken, muss nicht analysieren, ich mache einfach. Dazu gehört aber auch, dass meine Vorräte und Geschirr immer am richtigen Ort sind und vor allem nicht zuviel davon vorhanden ist, aber genügend.

Ein Griff, der ideale Behälter (Litermass oval) um Eier zu trennen ist bereit. Der Behälter ist getestet, ich weiss es funtioniert. Ein kleines Wasserglas kommt daneben, die Schüssel für das Eigelb, dann die Eier.
Jetzt wird immer zuerst im Wasserglas das Eiweiss einzeln hineingegeben, gerochen ob das Ei frisch ist und dann das Eigelb in die Schüssel und das Eiweiss in den Behälter. Dann das nächste Ei.
So ist es egal, wenn mal ein Ei kaputtgeht und das Eigelb ins Eiweiss läuft, das kann ich wegstellen und ein frisches Wasserglas nehmen.
Der Behälter ist dann ideal für den elektrischen Schwingbesen und in der Schüssel kann der Teig weiter verarbeitet werden. Natürlich zuerst das Eiweiss schlagen, dann noch kurz die Eigelbmasse.
(Oh, jetzt habe ich mich wieder verfranst.. gehe ins Details *seufz)

Ich habe also bestimmte Abläufe, die ich immer gleich mache. Klar, ich gebe es zu, ich werde sauer, wenn ich den Behälter nicht finde oder sonst etwas nicht funktioniert. Weil ich dann so schnell durch die Küche wusele, dass ich keine Geduld mit anderen habe.

Auch gedanklich habe ich meine Shortcuts. Das muss aber sein, weil ich sonst mit meinem komplizierten Denken völlig ausufere.
Hier hat es sich bewährt hie und wieder innere Dialoge zu führen um etwas zu klären. Das funktioniert bei mir ganz gut.
Aktuell beschäftigt mich gerade, warum in Amerika viele Menschen ein Problem mit der Evolution haben und das führt mich dazu Erich Fromm und Meister Ekkehart zu lesen und mich mit dem Ursprung des alten Testamentes zu befassen.
Und das alles füllt doch einige Stunden aus und so lasse ich andere Dinge dann eher im Schubladenbereich pauschal bestehen.

Wenn dann jemand kommt und sich beschwert, dann öffne ich halt diese Strasse und gehe sie weiter, wen niemand kommt, lasse ich diesen Weg zu.
Oder ein neues Thema kommt auf. Aktuell war das: wie viel soll ein ADSler in seinen Schränken horten? Auch hier finde ich Antwort bei Erich Fromm und Meister Ekkehart, so ganz nebenbei.
"Haben und Sein" ist ein Buch von Fromm und Ekkehart kommt auf der geistigen Ebene auch zu interessanten Antworten.

Ich persönlich mag es, wenn ich genügend Gegenstände habe um gut zu leben, aber auch alles geordnet um es immer zu finden. Das kann für andere unangenehm werden, weil ich dann pingelig werde bez. Gläser anordnen im Schrank, und meine heilige, persönliche Schere immer an meinem persönlichen Ort zu sein hat.  Aber ich bin schnell, muss nichts suchen und rotiere schnell durch den Haushalt.

Allerdings muss ich dann aufpassen, dass ich nicht rassistisch werde. Immer machen die.... und diese sollten endlich mal...
Auch musste ich lernen mal was aufzugeben. So habe ich die Gewalt über die Geschirrspühlmaschine aufgegeben. Ich fülle sie nicht mehr selber, kritisiere aber auch nicht mehr wie es gemacht wird. (Kaufe einfach genügend Geschirr um das angeschlagene zu ersetzen *seufz).

Das Leben ist immer eine Gratwanderung. Und so soll es sein. Feinfühlig versuchen aus dem was man hat das Beste zu machen ohne andere zu sehr einzuschränken oder zu kränken. So wechsle ich zwischen Pauschalisierungen und Feinstheiten und verfolge meine Interessen in der nun genügend vorhandenen Freizeit.

Weitere Shortcuts, nicht nur von mir:
Nie Salat essen im Restaurant, weil man das nicht elegant tun kann, auch keine Spaghetti (mit Tomatensauce).
Immer das gleiche Menu bestellen, damit man dann nicht lange studieren muss was mal will wenn man in Gesellschaft ist.
Bei Einkaufslisten im Geiste den Laden ablaufen und entsprechend die Liste anlegen. Also zuerst kommt bei mir die Kaffeeabteilung mit Frühstücksflocken, dann Konfitüren usw.
Heilige Ecken anlegen, wie ich mit meiner Schere, die NIEMAND anderer anfassen darf (was sie sowieso nicht können, weil es eine Linkshänderschere ist).
Ein Abteil im Bücherregal wo meine Lieblingsbücher sind, die ich öfters lese.
Handy programmieren mit Erinnerungsfunktion.
Von allem was ich am Arbeitsort bestelle 2-3 Stück zur Seite legen, falls ich vergesse die nächste Bestellung rechtzeitig auszulösen.
Anderen Menschen den Punkt des Vertrauens zu geben, und erst bei Problemen Filter zu setzen.

Fazit:
Wenn ich es mir richtig überlege, dann verdiene ich mein Geld genau damit zu pauschalisieren *lach.
Auf jeden Fall das meiste Geld. Ich bringe (in meiner selbständigen Arbeit, die ca. 70% umfasst) den Computer den Menschen näher.. zeigen ihnen Shortcuts und wie sie einfachst am PC arbeiten können. Tricks und Abkürzungen... genau!!! Aus meinen Fehlern eine Tugend machen!

Es ist keine Tugend kompliziert zu tun... sondern man soll ich innerlich leer machen und das Leben strömen lassen... womit ich wohl wieder bei Meister Ekkehart bin. ;-)





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