Montag, 4. November 2013

Psychologie – Therapie – Nichts ist so wie es scheint


Ja, jetzt war ich endlich mal zur Therapie und zwar zu einer guten Therapie
Früher habe ich ja öfters gesagt, dass Menschen gar nicht so viele Verhaltensweisen wie Krankheiten haben können. Und so sind die Muster, mit denen man behandelt/ausgestossen wird von der Gesellschaft immer etwas ähnlich.
Als ADSler fällt man schnell auf und was passiert? Die Menschen zeigen mit dem Finger auf ihn, genau wie bei Aussätzigen oder bei AIDS-Kranken.
Nun ist es aber auch so, dass sehr schnell beurteilt wird nach bekannten Mustern. Ah, der sagt immer „ich“, also ist er sicher ein Egoist. Dass dieser Mensch aber ein ADSler sein könnte, der sehr genau auf der Suche nach seinen Problemen und seinem Innenleben ist, wird nicht wahrgenommen. Dieser ADSler versucht dringend zu lernen wie er sich in die Gesellschaft einordnen könnte ohne eben als Egoist gesehen zu werden.
Oder.. ein ADSler hat seinen Hyperfokus. Die Symptome sind, oberflächlich gesehen, für Aussenstehende wie Sucht und Fanatismus. Aber damit hat das gar nichts zu tun. Es wirkt nur so, als sei man süchtig oder fanatisch. Dabei hat man einfach ein bestimmtes Thema im Hyperfokus und konzentriert sich, weil man sich nur auf Eines konzentrieren kann, genau darauf. Und ist das Thema dann abgehakt, dann interessiert es nicht mehr die Bohne. 
Nun kommen die Bekannten und sagen: Warum machst du das und das nicht mehr? Früher warst du doch komplett süchtig danach? Ich: Hä? Das ist doch Schnee von gestern, heute bin ich an einem ganz anderen Thema.
Ev. könnt ihr das so nachvollziehen: Ich hatte mal einen Hyperfokus auf Caramelljoghurt. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich seit dieser Zeit (ich war damals ca. 15) kein einziges mehr gegessen habe?
Mein Therapeut möchte ein Buch veröffentlichen. Er weiss sehr viel, aber hat vor lauter Praktik es noch nicht geschafft auch zur Theorie zu kommen. Schade.
Gerade davon könnten wir ADSler super profitieren, denn er sieht das ADS so, wie es ist und nicht wie es scheint. Meiner Meinung nach würde dieses Buch die ADS-Welt revolutionieren. Ich gebe es zu, ich bin gerade ein wenig euphorisch ;-)
Er ist auch ein Mensch, der bei Wörtern sehr genau hinhört und die Bedeutung der einzelnen Wörter aufs Äusserte hinterfragt. Und siehe da, wendet man das richtige Wort auf sich selber an, so kann man auf einmal sehr gut mit etwas umgehen, womit man lange Jahre seine liebe Mühe hatte.
Ich soll nicht vorgreifen meint er, das Buch komme, und so schreibe ich aktuell sehr wenig ins Blog. Bin ich jetzt egoistisch, wenn ich das Buch endlich auf dem Tisch sehen und lesen möchte?? Oder ist es eben doch anders.. wie so oft bei ADS, und ich bin gerade nicht egoistisch, weil ich es mit anderen teilen möchte und auch andere daran teilhaben lassen möchte?
Oder würden nach Erscheinen dieses Buches auf einmal das Gros der Therapeuten arbeitslos und ich bin bösartig, weil ich denen ihre Existenzgrundlage entziehe?

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